9/11  Food Safari

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 18:51

Nicht, dass man Elefanten schiessen oder doch zumindest fotografieren würde. Die Elefanten sind wir selbst. Seit einem guten Jahr wohnen wir nun in einem Haus mit rund 30 Partien, vom vierten bis in den achten Stock. Man liest die Namen auf den Briefkästen, begegnet dem einen oder der anderen im Lift – wobei man nie ganz sicher sein kann, ob es sich um Bewohner oder nur um Besucher handelt.

Da kam die Idee mit der Food Safari gerade recht. Ich weiss nicht mehr genau, wer sie eigentlich hatte. Sie entstand bei einem Begrüssungs-Apéro, den eine neu zugezogene Mitbewohnerin ausgab. Ein Zettel in alle Briefkästen, und jene, die sich angesprochen fühlten, fanden sich ein zu einem Glas und zu Häppchen auf dem sommerlichen Balkon.

Die Einladung zur Food Safari kam per E-Mail, man hatte also schon die Adressen ausgetauscht. Und zwar ging das so: per Doodle-Umfrage wurde der Termin ermittelt, der den meisten passte. Dann wurden die Aufgaben verteilt. A übernahm den Apéro, B die Vorspeise, C den Hauptgang… und ich bot das Dessert an. D, der zuerst nicht wusste, ob er frei haben würde, stiess auch noch so dazu.

Um die vereinbarte Zeit traf man sich in der Wohnung von A, nach dem Bruschetta-Apéro ging es in das Appartement von B, wo eine leckere Kürbiscrème-Suppe kredenzt wurde. Darauf verschob man sich gemeinsam einige Stockwerke zu C. Dort wartete im Ofen eine frische Vegi-Lasagne vom Feinsten, und schliesslich versammelte man sich in unserem Wohnzimmer, wo ich die Schale mit dem frisch zubereiteten Fruchtsalat aufstellen und an der Espresso-Maschine den Barista machen konnte.

So lernte man reihum nicht nur einige der Nachbarn und deren Wohnungen kennen, man konnte auch Erfahrungen austauschen, als Mieter in neuer Umgebung und überhaupt. Es war ein fröhlicher, angenehmer und ungezwungener Abend mit kulinarischen Überraschungen und dem Beschluss, die Operation weiter zu führen und noch neue Nachbarn dazu einzuladen, solange sich eine vernünftige Abfolge der Speisen organisieren liess. – Dass es den Begriff der Food Safari in anderem Zusammenhang bereits gab, habe ich erst jetzt herusgefunden…