19/11  Dick im Flieger

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:40

Eine interessante Meldung habe ich heute in der Zeitung gesehen. Es geht um das Thema der Flugzeug-Sitzplätze für übergewichtige Passagiere. In einzelnen Fluglinien wird diesen ja empfohlen (oder vorgeschrieben), einen zweiten Platz zu lösen, damit sie genügend Raum haben in der Sitzreihe, ohne die Sitznachbarn zu „belästigen“.

Dies wird als diskriminierend empfunden. Dazu kommt, dass bei verschiedenen Sitzkonstruktionen die Armlehne gar nicht so weit hochgeklappt werden kann, dass ein bequemes Sitzen auf beiden Sitzflächen überhaupt möglich ist.

Nun habe ich von einem Designer-Vorschlag gelesen (eine Idee, die es also in der Praxis noch nicht gibt), der eine Sitz-Reihe empfiehlt, bei der die Seitenbegrenzung des Platzes flexibel eingestellt werden kann. Und der Passagier muss nicht mehr zwei volle Sitzplätze buchen, die er ohnehin praktisch nicht als solche nutzen kann, sondern lediglich „pro Centimeter“ einen Aufpreis bezahlen, je nachdem, wie viel Platz er effektiv beansprucht.

Was ist von einem solchen Vorschlag zu halten? Die Diskriminierung ist gewissermassen dem Verursacherprinzip gewichen. (Wir können uns ja sonst nicht beklagen: für unser Körpergewicht als solches zahlen wir keinen Aufpreis. Würde man dafür die Tarife geltend machen, die für Übergewicht in einem Koffer anfallen, käme das zeitweise echt teuer zu stehen.)

Ungelöst ist allerdings nach wie vor die Frage der Beinfreiheit, die bei vielen Maschinen immer mehr eingeschränkt wird. Mein Postulat bleibt also weiterhin aktuell: die Fluggesellschaften sollten in jeder Maschine pro Klasse einen gewissen Prozentsatz von Sitzen mit „Übergrösse“ einrichten, die auch genügend Abstand zum Vordersitz bieten, so dass man das Tischchen zum Essen benutzen kann. Dafür könnte man von mir aus auch einen „Zwischentarif“ verlangen, einen Aufschlag für den besonderen Service, der uns das Fliegen erträglich machen würde.