21/11  Muckibude ade!

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:27

Ich war an einer Informationsveranstaltung. Dort wurde über aktuelle Trends und Entwicklungen im Bereich „gesundes Körpergewicht“ berichtet. Ein Referat erregte Aufsehen. Es war ein präsidiales Statement des Vorsitzenden des Fitness-Center-Verbandes. Als erstes teilte er mit, dass sich seine Organisation umbenannt habe. Man nenne sich jetzt Schweizerischer Fitness- und Gesundheitscenter-Verband SFGV.

Dieser Namenswechsel, bei dem in der Abkürzung aus dem C ein G geworden ist, hat eine weitreichende programmatische Bedeutung. Fitness wird nicht mehr definiert als Training um seiner selber willen, sondern die körperliche Ertüchtigung in jeder Form wird mit einer Verbesserung der individuellen Gesundheit in Verbindung gebracht.

Bewegung und Training, quasi auf Rezept, als Medizin, vom Arzt verordnet, von der Krankenkasse bezahlt… das ist die Vision, die dahinter steht. Die Center, die diesem Ziel folgen, sollen nicht mehr die verbissenen Six-Pack-Athleten als Hauptkunden anwerben, sondern allen, die sich und ihrer Gesundheit etwas Gutes tun wollen, offen stehen mit fachkundiger Begleitung und Beratung.

Dazu müssen die Trainer in den Centern auch eine verbesserte Ausbildung durchlaufen, die Center, die in diesem Sinne zertifiziert und lizenziert werden wollen, müssen neuen und strengeren Anforderungen genügen. Entsprechend höher werden auch die Kosten für diese kompetenten Dienstleistungen an der Gesundheit angesetzt.

Somit dürfte die Branche vor einem revolutionär anmutenden Umbruch stehen. Die Tage der schweisstreibenden Mucki-Buden, in denen mit sinnlosen Kräften geprotzt und auf Bodykult gemacht wird, dürften gezählt sein, und die Etablissements öffnen ihre Türen für PatientInnen und ihre Leiden, denen mit angepasster, qualifiziert begleiteter Bewegung der Garaus gemacht werden soll.

Das Thema wird noch zu reden geben.