14/1  Wie geschmiert

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 13:25

Sind wir das Land, wo Milch und Honig fliessen? Wenn der Pro-Kopf-Konsum von Butter ein Indiz für die Gesundheit der Bevölkerung ist, dann haben wir ein Problem. Eine aktuelle Untersuchung in Finnland hat gezeigt, dass Menschen mit dem metabolischen Syndrom (Bluthochdruck, Cholesterol, Blutzucker, Diabetes) in der Regel zu viel an gesättigten Fettsäuren und zu viel Salz verzehren.

Marion Nestlé, die kritische Ernährungswissenschafterin, hat den finnischen Verzehr mit dem von USA verglichen und ein „ironisches“ Paradox festgestellt: ungesättigtes tierisches Fett ist vor allem in Butter enthalten. In Amerika hat die für die Promotion von Agrarprodukten zuständige Stelle unlängst mit Stolz verkündet, dass die Amerikaner in den letzten Jahren beim Butter-Konsum wieder zugelegt hätten und dass nun mehr Butter als Margarine aufs Brot gestrichen werde: der Nimbus von der „gesünderen“ Margarine sei am verblassen…

Aktuell essen die Amis pro Kopf und Jahr rund 3 Kilo Butter. Das sei, sagt Nestlé, immer noch besser als bei den Finnen, dort wurde ein Konsum von 4 Kilo Butter pro Einwohner und Jahr festgestellt. – Und wie steht es in der Schweiz? Die aktuellste Zahl, die ich gefunden habe, stammt aus dem Jahr 2010, erhoben vom Verband der Schweizer Milchproduzenten. Danach verspeisten Herr und Frau Schweizer jährlich und pro Person ganze 5,4 Kilo des süssen Nahrungsfetts… – das sind zwar „nur“ 15 Gramm pro Tag. Aber eben: die Summe machts.