23/1  Abnehmen mit Physik

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:23

Es war nur ein kurzes Interview auf ORF 1. Aber es hat mich auf eine besondere Weise fasziniert und irritiert. Da sass in der Sendung heute leben auf dem gelben Sofa ein Wissenschafter der Moderatorin gegenüber, der ein Buch geschrieben hat. Dieses Buch trägt als lapidaren Titel die Aufforderung „Mach das!“. Sein Autor ist Mag. DDr. Martin Apolin, seines Zeichens Physiker.

Apolin geht dem Phänomen Abnehmen mit physikalischer Radikalität zu Leibe: er sieht den menschlichen Organismus als „Motor“, der Treibstoff braucht und Leistung erbringt. Je mehr Leistung, desto mehr Treibstoff, aber zuviel Treibstoff gibt Übergewicht. Um abzunehmen genügt es, die Energie-Zufuhr geringer zu halten als den Energie-Verbrauch. So einfach ist das.

Natürlich hat Apolin grundsätzlich recht, das bestreitet niemand und insofern ist sein Ansatz auch gar nicht neu. Bloss: wenn es wirklich „so einfach“ ist – wieso wirkt die Formel denn nicht? Weshalb gibt es denn überhaupt noch dicke Menschen, wenn man nichts anderes machen muss als weniger essen und sich mehr bewegen?

Seine Ausführungen sind insofern hilfreich und amüsant, als sie auf anschauliche Weise die biomechanischen Vorgänge illustrieren, die unseren Stoffwechsel bestimmen und auf die wir Einfluss nehmen könnten, sofern es uns gelingt, trotz genetischer Vorbelastung der Natur und ihrer Unausweichlichkeit ein Schnippchen zu schlagen.

Das Buch hat offenbar das Zeug zum Bestseller. Wie viel es in der Praxis bringen wird, bleibt abzuwarten. Das nächste Buch kommt bestimmt auf den Markt.