21/3  Giftspeicher

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:20

Auch das ist noch eine Erkenntnis der gestrigen Tagung. Sie war mir in dieser Verbindlichkeit bisher nicht bewusst. Als vor Jahren am Fernsehen erstmals Patientinnen und Patienten mit Magenband und Bypass gezeigt wurden, die in kurzer Zeit sehr viel abgenommen hatten, da stellte sich bei mir der Eindruck ein, die würden alle irgendwie „ungesund“ aussehen…

Das konnte natürlich daher kommen, dass mit der stark reduzierten Nahrungsaufnahme auch weniger Nährstoffe aufgenommen wurden – und inzwischen ist es selbstverständlich, dass nach einer Magenoperation gewisse Vitamine und andere Elemente zwingend extra zugeführt – supplementiert – werden müssen.

Ein weiterer Effekt des Gewichtsversulst war aber weniger allgemein bekannt: die Fettzellen im Körper haben die Eigenschaft, dass sie Gifte aus der Umwelt, die mit der Nahrung oder sonst aufgenommen werden, speichern und so gewissermassen isolieren können. Je grösser die Fettzellen, desto grösser die Kapazität, giftige Substanzen zu speichern.

Wird nun durch eine extreme Diät oder einen chirurgischen Eingriff sehr rasch dieses Körperfett abgebaut, so werden dadurch auch die eingelagerten giftigen Stoffe freigesetzt und müssen erst ausgeschieden werden, damit sie im Körper keinen Schaden anrichten können. Mitunter haben sie trozdem einen negativen Einfluss auf die Gesundheit.

Dies stellt vor allem bei schwangeren Frauen eine Gefahr für das heranwachsende Kind dar: die Giftstoffe gelangen ins Blut und damit auch in die Plazenta, von wo aus sie das ungeborene schädigen können. Deshalb rät die Adipositas-Spezialistin ihren schwangeren Patientinnen, sie dürften während der Schwangerschaft auf keinen Fall Gewicht verlieren, auch wenn dies mitunter vorkommt, weil die Schwangerschaft als solche ein biologischer Vorgang ist, der sehr viel Energie braucht.