5/5  Noch mehr Nebenwirkungen

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 21:20

Nun hat das Masseneinwanderungs-Virus auch das Gesundheitswesen erreicht. Am Rande eines Gesprächs mit Leuten, die auf nationaler Ebene für die gesetzlichen Regelungen im Gesundheitswesen und für die internationale Koordination derselben verantwortlich sind, war zu erfahren, dass die bisher bestens funktionierenden Kontakte zu Gremien und Kommissionen auf europäischem Niveau gekappt wurden – in der Folge des MEI-Entscheides.

Auch hier ist die Schweiz also zurückversetzt auf den Status eines Drittlandes ausserhalb des europäischen Kreises. An Tagungen und Kongressen darf sie noch gnädig dabei sein, allerdings nur als Beobachter und mit der Auflage, sich nicht zu Wort zu melden. Gemeinsame Forschungsprojekte und die Mitwirkung in Arbeitsgruppen sind sistiert.

Zum Glück bestehen gute Beziehungen auf persönlicher Ebene zwischen den Fachleuten, die sich im Lauf der Jahre gegenseitig kennen und schätzen gelernt haben. Sonst wäre unser Gesundheitswesen vom EU-Standard gänzlich abgeschnitten. Welche Langzeitwirkung diese unfreiwillige Isolation haben wird, ist schwer abzuschätzen. Die Hoffnung bleibt, dass sich das Verhältnis unter den Fachinstanzen im Lauf der Zeit wieder normalisieren könnte.

Den Volkstribun, der uns dass Ganze eingebrockt hat, braucht die mögliche Schädigung des Schweizer Gesundheitswesens nicht zu kümmern. Er kann sich und den Seinen jedes Angebot der Firstclass-Spitzenmedizin rund um den Globus kaufen. Lackiert ist der kleine Mann mit der allgemeinen Krankenkasse.

Auf dem Heimweg dann, am Bahnhof, verteilen junge Menschen im Auftrag der Migros Schokoladekugeln – als Werbung für ein Muttertags-Geschenk, das der Mama – laut Flyer – besser munden soll als ein Blumenstrauss. Wir sind beruhigt: die freie Marktwirtschaft funktioniert noch.