10/6  Speckschmelze

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:05

Unser Büro befindert sich im fünften Stock, direkt unter dem Flachdach. Zwar auf der Seite, die der Sonne abgewendet ist, aber die Hitze kommt von oben. Wenn wir schon meteomässig die „heisesten“ Pfingsttage seit Beginn der Temperatur-Erfassung haben, dann sollte das ja auch einen freundlichen Einfluss auf unsere physische Konstellation haben.

Positiv ist der Durst, wenn wir ihn mit Wasser stillen. Man hat das Gefühl, dass sich – wie in der Sauna – reinigende Schweiss-Ströme aus der Haut ergiessen und zischend verdampfen, indem sie auf der Epidermis eine Salzkruste hinterlassen, die jedem Badestrand am Ozean Ehre machen würde… Zwar kleben Hemd und Hose unerbittlich überall, wo unser Alabasterkörper nicht durch dezente Unterwäsche geschützt ist – aber allein der Gedanke ist erfrischend, dass die eingebauten Speckschichten eigentlich brutzeln müssten wie der leckere Bacon zum Frühstück.

Allerdings wird das in Wirklichkeit nocht so sein. Nichts wäre bekannt über Spuren ausgelassenen Körperfetts, die sich ja zwangsläufig übeer die Trottoirs und die Strassen hinziehen müssten. In den Schuhen sollte es glucksen und schmatzen, wenn nicht der geschmolzene Schmalz direkt aus den FlipFlops quellen müsste… Aber die einzige Kühle, die wir ergattern können, besteht in der Verdunstung. Und wir tun gut daran, das Flüssigkeits-Defizit allsobald wieder auszugleichen. Schlimsmtenfalls, wenn es sich gar nicht vermeiden lässt, mit einem Bier. Die Kalorien wären der Obolus, den man der Hitze zollt.