25/7  Weniger Pferd

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:05

Der Pferdefleisch-„Skandal“ vom letzten Jahr sitzt noch tief in den Knochen Europas. Wobei der Skandal ja nicht im Fleisch an sich bestand, sondern darin, dass es in kriminell betrügerischer Absicht falsch deklariert worden war. Wobei es sich ja weitgehend um einen Wohlstands-Skandal handelte, aus der Optik all jener hungrigen und unterernährten Erdenbürger, die froh wären wenn sie ein wie auch immer deklariertes Stück Fleisch zwischen die Zähne bekämen.

Nun hat die EU bei ihren 28 Mitgliedstaaten einen DNA-Test bei einer repräsentativen Anzahl von Stichproben von Fleischprodukten vorgenommen. Auch die Schweiz und die weiteren Nicht-Mitglieder haben sich an diesem Test beteiligt. Und siehe da: in ganzen 7 Staaten wurden die Forscher fündig: in den Materialien aus Deutschland, Spanien, Bulgarien, Litauen, Ungarn, Portugal und Slowenien fanden sich – vereinzelte – undeklarierte Pferdefleisch-Spuren.

Gemessen an der Gesamtzahl der Proben waren es allerdings bloss 0,61% – verglichen mit den 4,6% vom Vorjahr. Es darf also von einer deutlichen Verbesserung der Deklarations-Disziplin gesprochen werden. Die gesetzeswidrige Vermischung von nicht offengelegten Fleisch-Sorten ist nach wie vor möglich. Die Komplexität der globalisierten Produktions-Mechanismen weise immer noch Schwachstellen auf, die für kriminelle Machenschaften genutzt werden können, sagt die zuständige EU-Kommission. Ziel der Kontroll-Aktion ist es, das Vertrauen der Konsumentinnen in die Verlässlichkeit der Lebensmitteldeklaration wieder herzustellen. Die Schweiz steht mit sauberer Weste da.