1/8  Zuckerst(r)euer

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 10:31

Neuer Anlauf in USA. Die Demokratische Kongress-Abgeordnete Rosa DeLauro hat eine Gesetzesvorlage eingebracht, die unter der Bezeichnung SWEET Soda Tax Act ein früheres gesundheitspolitisches Anliegen wieder aufnimmt: eine Zucker-Steuer.

Diese würde in erster Linie die Süssgetränke-Hersteller treffen und hat zwei Ziele: einerseits soll mit der Steuer ein staatlicher Fonds geäufnet werden, aus dem Kampagnen zur Diabetes- und Adipositas-Prävention finanziert werden könnte, anderseits soll durch die Preiseerhöhung beim Endprodukt der Konsum zuckerhaltiger Getränke eingeschränkt werden. Eine Erhebung aus dem Jahre 2010 hatte gezeigt, dass etwa die Hälfte der in Amerika in Form von Zucker konsumierten Kalorien aus Getränken stammt.

Die Gesetzesvorlage wurde vor zwei Tagen im Kongress eingebracht, aber schon läuft die Getränke-Lobby Sturm, bezeichnet den Vorstoss als „alten Hut“ und verweist darauf, dass ähnliche Pläne in der Vergangenheit stets gescheitert seien. So zuletzt der Versuch des Bürgermeisters von New York, die übergrossen Getränkebecher per Gesetz mit einem Bann zu belegen, der von einem Gericht wieder aufgehoben wurde.

Hierzulande hätte eine ähnliche Initiative einen sehr schweren Stand, ist doch der Präsident jener Partei, der angeblich das Wohl der Familien ein Anliegen ist, auch Präsident der Limonadenvereinigung, der in der Vergangenheit bereits bewiesen hat, dass ihm sein Lobby-Mandat wichtiger ist als die Gesundheit von Familien und Kindern… – Es dürfte lehrreich sein, den weiteren Verlauf der SWEET-Tax-Debatte in den USA zu beobachten.