17/11  „Gefühltes“ Essen

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 14:04

Seele siegt über Geist. So simpel lässt sich das Ergebnis verschiedener Studien zum „gesunden Essen“ zusammenfassen. Worum geht es?

Es ist ja eine nur allzu bekannte Tatsache, dass alles Wissen nichts nützt, wenn es darum geht, sich „richtig“ zu verhalten in Sachen Ernährung und Bewegung. Wenn das Wissen allein ausreichen würde, keine Fehler zu begehen, wäre niemand mehr zu dick.

An verschiedenen US-Universitäten wurde eine Serie von Tests mit Studentengruppen durchgeführt, bei denen es darum ging, die persönliche, gefühlsmässige Einstellung zum Essen zu beeinflussen. In kleineren und grösseren Gruppen wurde den Probanden eine emotionale Haltung gegenüber bestimmten – gesunden – Lebensmitteln an-trainiert. Das Resultat sei eindeutig, vermelden die Forscher:

Wer seine gefühlsmässige Einstellung gegenüber den Nahrungsmitteln bewusst entwickle, ernähre sich auf Dauer besser und verliere dadurch mehr Gewicht als Vergleichspersonen, denen lediglich das theoretische „Wissen“ um Kalorien, Nährwert, Sättigung etc. vermittelt worden war. Die „emotionalen“ Esser würden nicht nur ein anderes Essverhalten zeigen, sondern ihre Gewohnheiten seien deutlich nachhaltiger als die der „lediglich Informierten“.

Die experimentelle Periode für die beobachteten Versuche war allerdings mit einigen Monaten zu kurz, um daraus Langzeit-Schlussfolgerungen zu ziehen. Aber ein gezieltes Nachfassen nach einer längeren Pause zeigte, dass vom „emotionalen Training“ insgesamt mehr zurückgeblieben war als von dem vermittelten Wissens-Stoff.

Diese Erkenntnis sei, so ssagen die Forscher, in den bekannten Nationalen Programmen zur Adipositas-Bekämpfung noch zu wenig berücksichtigt, diese setzten immer noch zu ausschliesslich auf die Vermittlung von theoretischer Erkenntnis und auf Faktenwissen. – Aber: was tun mit dem schlichten Bekenntnis „Ich liebe Schokolade!“?