29/1  Kaiserliche Irrtümer

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:59

Kaiser – König – Bettelmann. Das sind die volksmündlichen Empfehlungen für unsere Mahlzeitengestaltung, die über alle Generationen hinweg im Pronzip ihre Gültigkeit bewahrt haben. Frühstücken wie ein Kaiser, Mittagessen wie ein König und Abendessen wie ein Bettelmann.

Allerding erleichtern die aktuellen Zeitläufte die Einhaltung dieser Regeln nicht gerade. „Kaiserlich“ fühle ich mich vor allem, wenn ich in einem guten Hotel übernachte und vom Frühstücksbüffet mit seinem Reichtum übewältigt werde, so dass mich ein doppelt schlechtes Gewissen plagt, dass ich einerseits wesentlich „mehr“ verspeise, als ich eigentlich sollte, aber auf der andern Seite gerade deswegen keine Chance habe, den Preis von rund CHF 30.–, der mir auf der Rechnung belastet wird, überhaupt zu konsumieren!

Im Normalo-Alltag ist das Frühstück so standardisiert, dass ich es auch noch im Halbschlaf vorbereiten kann: Kaffee, Milch, Brot, Butter, Konfitüre, Käse, Joghurt, Ende. Vielleicht noch eine Frucht. Und alles in abgewogenen Portionen. – Rund ein Drittel aller SchweizerInnen verzichten laut Umfragen auf das Frühstück. Man sieht sie jeweils auch in den TV-Spots, in denen sich die Leute direkt aus dem Bett in den ÖV stürzen und keine Zeit haben fürs Makeup…

Was ihnen mit dem Frühstücke-Verzicht entgeht, das dokumentiert der Verband der Schweizer Milchproduzenten in seinem aktuellen Newsletter, der nicht nur mit einer Reihe von gängigen Frühstücks-Vorurteilen aufräumt, sondern auch noch einen Wettbewerb offeriert. Viel Glück!