5/3  Kinderschutz

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:21

Eine englische Studie zeigt: immer mehr Kinder sehen sich am Fernsehen  auch die Sendungen zur Hauptabend-Zeit an. Das mag ein Erziehungsproblem sein, hat aber den Nebeneffekt, dass diese Kids die TV-Werbung sehen, wie sie für die Erwachsenen konzipiert ist. Demnach sind für sie zu diesem Zeitpunkt die regulatorischen Auflagen nicht mehr wirksam, wonach im Umfeld von Kinder- und Jugend-Sendungen nicht für ungeeignete Lebens- und Genussmittel geworben werden darf.

Se bekommen englische Kinder zwischen 18 und 21 Uhr bis zu 6 TV-Spots pro Stunde zu sehen, die „Junk-Food“ mit zu viel Fett, Zucker und Salz  anpreisen. In England ist bereits jedes dritte Kind zu dick und läuft Gefahr, als Erwachsener an Adipositas zu erkranken (in der Schweiz ist erst jedes fünfte Kind betroffen).

Deshalb haben sich bei einer entsprechenden Umfrage zwei Drittel aller Eltern dafür ausgesprochen, dass das Werbeverbot für an Kinder gerichtete Nahrung, das heute bis 18 Uhr gilt, bis um 21 Uhr ausgeweitet wird. Elternorganisationen und medizinische Fachleute verlangen von der Regierung, dass sie eine entsprechende Verordnung erlässt. Die Wirkung der Werbung auf Kinder wird als erheblich eingeschätzt, Eltern beklagen sich darüber, wie schwierig es sei, den Kleinen gesunde Nahrung anzubieten, wenn gleichzeitig im Fernsehen so wirkungsvoll für den ungesunden Schrott geworben werde.

Dabei solle die Werbebeschränkung auch auf die übrigen digitalen Online-Medien ausgedehnt werden, da Kinder und Jugendliche diese ebenso intensiv konsumieren. – Die zuständige Regierungsstelle ist allerdings der Ansicht, die heute geltende Regelung sei bereits streng genug und würde von der Lebensmittelindustrie nicht nur konsequent eingehalten, sondern oft sogar freiwillig überboten… Dann ist ja alles gut, oder?