14/4  Ausserirdisch

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 18:07

Heute feiert EvD seinen 80. Geburtstag. Ein guter Grund für ein paar Glückwünsche. Unsere Wege haben sich vor vielen Jahren gekreuzt: ich hatte damals eben als Redaktor beim Radio angefangen und er hatte seinen ersten publizistischen Welterfolg veröffentlicht: Erinnerungen an die Zukunft. Das hatte natürlich heftige und skeptische Gegenstimmen provoziert und wir wollten diese Kontroverse in einem Streitgespräch thematisieren. Damals waren die Meinungen weitgehend gemacht: EvD war ein Phantast, ein Spinner, einer, vor dem man die aufgeklärte Öffentlichkeit warnen musste… und dennoch hatten seine Thesen etwas verlockend Wagemutiges, schienen Antworten zu geben auf Fragen, für welche die Ratio hoch keine plausible Erklärung hatte.

Für die Radio-Diskussion besorgten wir dem damals noch nicht so weltläufigen Autor einen Sekundanten in der Person von Herman Oberth. Dieser galt als einer der Pioniere der Weltraumfahrt, ein Weggefährte von Wernher von Braun, ein Astrophysiker, der überzeugt war von der Machbarkeit und der Zukunft des interstellaren Reisens… er hatte seine Thesen und Theorien geschickt unters Volk gebracht, indem er sie gezielt als Material der Trivialliteratur zur Verfügung stellte. So fand sein Wissen etwa Eingang in die utopischen Romane eines Hans Dominik und anderer. Es war eine lebhafte Diskussion im Studio (wer die „Gegner“ waren, weiss ich nicht mehr) und die „Astronauten“ machten viel Terrain gut, auch wenn sie ihre Argumente (noch) nicht wissenschaftlich belegen konnten.

Ich habe seitdem den weiteren Werdegang und universellen Erfolg des EvD aus der Ferne mit Anteilnahme verfolgt. Er ist eine einzigartige, schillernde Persönlichkeit mit der faszinierenden Ausstrahlung des im wahrsten Sinne des Wortes „Besessenen“, der an seine Mission glaubt und sie gegen alle Widerstände vertritt, der tapfer ganze Wüsteneien von Spott und Häme durchwandert, dabei mit einem gesunden Mass an Selbstironie für seine Sache eintritt, für die er auf allen Kontinenten begeisterte Anhänger gefunden hat.

Die Spanne eines Lebens ist zu kurz, als dass man ernsthaft damit rechnen könnte, die „Götter“ von einst kämen ausgerechnet jetzt, zu unser Lebzeit, wieder vorbei um zu schauen, was aus ihrem seinerzeitigen Experiment geworden ist. Und wenn sie kämen – was würden sie von dem halten, was sie antreffen? Wir haben es freilich „weit“ gebracht, aber wohl doch nicht ganz so, wie sie sich das in ihrem Schöpferwillen gewünscht hätten. Noch gibt es Elend, Not und Krieg. Noch ist der „Mensch an sich“ nicht von Natur aus friedlich und „gut“. So dass es am Ende zu hoffen bleibt, dass sie doch so bald wie möglich vorbei kommen möchten, um uns aus unserer Befangenheit im Unvollkommenen zu befreien.

Wenn sie dann bei dieser Gelegenheit auch noch ein paar Rezepte und Heilmittel mitbringen würden, die ultimative Abnehm-Pille zum Beispiel, dann wäre vielen von uns geholfen – Glaube hin oder her!