4/6  Gruss von Dr. Google

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:55

Die Suchmaschinen-Krake mausert sich zunehmend zu einem grauenvollen Gesundheitsprovider. Agesehen davon, dass sich zu jedem medizinischen Begriff in Sekundenschnelle abertausende von verwirrenden Informationen abrufen lassen, bei denen kaum unterschieden wird zwischen wissenschafltichn gesicherter Erkenntnis und wahnhafter Verschwörungstheorie, untermischt mit einem immer wirreren Wust an kommerziellen Inseraten für professionelles Dicken-Verarschen dank Wundermitelchen – abgesehen davon drängen nun offenbar Projekt-Konzepte auf den Markt, die uns ganz direkt ans Fett wollen.

Da ist einmal die Idee mit der Alarm-Hose: zuasammen mit Levi’s wird ein Beinkleid geplant, das sich über ein angeschlossenes Gerät (Smartphone oder Smartwatch) bemerkbar macht, wenn der Träger/die Trägerin der Hose zugenommen hat… Bis jetzt hat mir noch jede meiner Hosen durch ein unmissverständliches Zwicken in der Bauch- und der Leistengegend zu verstehen gegeben, dass ich wieder Gewicht zugelegt habe! Was soll also der Hightech-Scheiss? Ausser vielleicht der „Neuerung“, dass der grosse Cloud-Speicher nun weltweit registrieren kann, wer zuviel Fett mit sich herumschleppt. Wenn diese Hose die Fähigkeit hätte, das allzuvierle Fett in digitale Energie umzuwandeln und es in einem gewaltigen Cloud-Fettspeicher abzulagern, dann wäre das wirklich eine Hilfe… allerdings verbunden mit dem Risiko, dass sich das negativ auf den Klimawandel. auswirken könnte und wir dann in Zeiten der Dürre mit einem Fett-Monsun oder gar einem Fett-Zunami rechnen müssten…

Die andere Google-Errungenschaft, die dieser Tage angekündigt wird, ist eine App fürs Smartphone, mit der man automatisch Auskunft erhalten kann, wie viele Kalorien ein bestimmtes Gericht enthält, das man zuvor fotografiert und eingeschickt hat. Damit bakäme der aktuelle Trend zu „food-porn“ (das fotografieren des Menüs vor dem Essen, um es auf Facebook zu posten) plötzlich einen tieferen ernährungsphysiologischen Sinn. Allein mir fehlt der Glaube in die Verlässlichkeit der Berechnungsapparatur: wie soll die erkennen können, welches Oel der Koch verwendet, wie viel davon er an die Sauce geschüttet hat, ob die Speisen versalzen sind, wieviel Zucker in einem Nachisch steckt..? – Da gibt es in helvetischer Dimension bereits ein solches Tool, bei dem man sein Essen fotogrfiert und abschickt, worauf es von qualifizierten Ernährungs-Coaches begutachtet und bewertet wird, verbunden mit individuellen Empfehlungen. Das soll sich erst mal am Markt bewähren, bevor der Grosse Bruder aus dem Silicon Valley seine smarten Applikationen in Stellung fährt.

Und das Ziel? Slim new World!