26/12  Online-Barriere

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:38

Warten zuhause. Wir sind auf Pikett für den Einsatz in einer familiären Angelegenheit. Und verbringen deshalb viel Zeit vor dem Bildschirm. Beim Zappen am Nachmittag realisiert man, wie viel Schrott aus all den privaten Minikanälen über das Homeshopping in die Wohnstuben quillt. (Nebenbei gesagt: ich verstehe nicht, wie die Anti-SRG-Lobby zur Behauptung kommt, die Stärke des nationalen Senders hindere private Medien daran, erfolgreich zu sein: ich entdecke immer wieder neue „Schweizer“ Kanäle im Kabel, die alle den gleichen Quark reproduzieren, vom Wahrsager-TV bis zu den abgenudelten US-Serien…)

Neben den unausweichlichen Smoothie-Makern, den Keramik-Bratpfannen und den Kopfkissen, über die man mit einer Dampfwalze fahren muss sind mir heute verschiedene Wundermittel zum Abnehmen aufgefallen. Darunter eine Pille, die das Fett in den Fettzellen regelrecht zum Schmelzen bringt. Das habe ich mit eigenen Augen gesehen, anhand einer animierten Darstellung, in welcher gezeigt wurde, dass sich im Inneren der Zelle ein gelblicher Klumpen befindet: das Fett. Dann kamen die Wirkstoffe aus der Pille ins Bild, und tatsächlich: der Fettpfropf in der Zelle ist kleiner geworden! Wenn das nicht eine überzeugende Botschaft ist!? Ich hätte die Pille sofort bestellt.

Aber da gab es im Text auf dem Bildschirm einen diskreten Hinweis: „Nur in D/A erhältlich.“ Die gleiche Präzisierung fand sich auch bei anderen Schlankheitsmitteln und Diätprodukten.

Da war ich doch wieder froh, dass wir in der Schweiz eine klare Gesetzesgrundlage haben, die den Vertrieb von dubiosen Wunderheilmittlen und angeblichen Medizinalprodukten, mit denen elektronische Bauernfängerei betrieben wird, einschränkt oder verbietet!