27/1  WHO für Zuckersteuer

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:26

So deutlich hat es die WHO bisher noch nicht gesagt. In einer umfassenden Studie zur Bekämpfung der Kinder-Adipositas kommt sie zum Schluss, eine der wirksamsten Massnahmen wäre die Einführung einer Sondersteuer auf mit Zucker gesüssten Getränken, denn diese sorgen bei Jugendlichen für den grössten Teil des Zuckerkonsums. Der Bericht wird an der für den kommenden Mai geplanten internationalen WHO-Konferenz präsentiert und von den anwesenden Nationen diskutiert.

Darüber hinaus, so die weiteren Empfehlungen, sollten die Regierungen alles unternehmen, um Kinder und Jugendliche vor der Einwirkung eines aggressiven Marketings für ungeeignete Lebensmittel zu schützen; es sollten international gültige Standards entwickelt werden für die Etikettierung der verarbeiteten Lebensmittel mit einfachen und unmissverständlichen Symbolen (z.B. dem Ampel-System); eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit sollte verhindern, dass globalisierte Marketing-Strategien die nationale Gesetzgebung unterlaufen; schliesslich sollten Nährwert-Profile erarbeitet werden, welche das Erkennen und Identifizieren von ungeeigneten Lebensmitteln erleichtern oder gar erst ermöglichen.

Nur ein Zusammenwirken dieser verschiedenen Ansätze würde dazu beitragen, die weiterhin weltweit grassierende Adipositas-Epidemie bei Kindern und Jugendlichen einzudämmen, ein Wundermittel werde es auch in Zukkunft nicht geben. Wir warten ab, ob auch dieser Appell verhallt, ohne gross Gehör zu finden. Die Anbeter der freien Marktwirtschaft opfern ihrem Profit offenbar gerne den eigenen Nachwuchs.