19/2  Portionen-Bschiss

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:53

Vermutet hat man es ja schon länger. Den Beweis geliefert hat nun eine Studie der Universität Göttingen. Der Sachverhalt hört sich simpel an: Mit einer breit angelegten Untersuchung wurde ermittelt, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen der Produkte-Wahl beim Einkauf und der Deklaration der Portionen-Grösse auf der Packung.

Die Lebensmittel-Industrie stand unter dem Verdacht, dass sie die Deklaration der Nährwerte pro verzehrte Menge eines bestimmten Produkts bewusst nach unten manipuliere, indem extrakleine „Portionen“ als Berechnungsgrundlage verwendet würden. In der Praxis werden dann jedoch meist wesentlich grössere Mengen verzehrt.

Der Versuch ergab nun, dass sich Produkte mit sehr kleinen, aufgedruckten Portionen deutlich besser verkauften, nachdem diese Portionen-Information angegebern worden war, unabhängig von ihrem tatsächlichen Nährwert. Dadurch wurde diese Form der Darstellung als das entlarvt, was sie effektiv ist: eine reine Marketing- und Promotions-Massnahme, die nichts zu tun hat mit einer ehrlichen Nährwert-Deklaration.

Die Forderung des Forscherteams an alle Regulierungsbehörden geht daher in die Richtung, dass eine einheitliche Mengenangabe von z.B. 100 Gramm für alle Lebensmittel als verbindlich festgelegt werde. Nur so verfüge der Konsument über sichere Informationen, die untereinander auch vergleichbar seien.