6/4  Nicht übertragbar

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:05

Heute gilt es über einen Meilenstein in der Gesundheitsprävention zu berichten. Es geht um nicht-übertragbare Krankheiten. Der Bundesrat hat heute eine Strategie zur Bekämpfung dieser Krankheiten verabschiedet, im Fachjargon NCD genannt: Non Communicable Diseases. Über zwei Jahre war an dieser Strategie gewerkelt worden. Sie soll eine Reihe von bestehenden Programmen (bezüglich Alkohol, Tabak, Ernährung und Bewegung) ablösen und neu die Kräfte bündeln, um behelfsmässig die Lücke auszufüllen, die seit der Verwerfung des Entwurfs für ein Präventionsgesetz bestanden hat.

Die SAPS hatte die Möglichkeit, in Vertretung des Forums Obesity Schweiz beim Meinungsbildungsprozess zur NCD-Strategie in der ersten Phase mitzuwirken und die Anliegen bezüglich des Stellenwerts der nichtübertragbaren Krankheit Adipositas einzubringen. Dies wurde noch einmal im Rahmen der Vernehmlassung zum Zwischenbericht zur Strategie wiederholt. – Das nun verabschiedete Strategie-Papier zeigt allerdings kaum Resultate unserer mehrfach vorgebrachten Forderungen nach einer expliziteren Berücksichtigung der Adipositas-Thematik im NCD-Konnex. Der Bezug im definitiven Strategie-Bericht (Kurzfassung) beschränkt sich weiterhin auf die vereinzelte Benennung von „ausgewogener Ernährung und ausreichender körperlicher Aktivität“ zur Verminderung der Risikofaktoren. Lediglich unter dem Aspekt der „Prävention in der Gesundheitsförderung“ wird ausdrücklich der Begriff „Gewichtsreduktion“ verwendet, wenn es darum geht, bestehende Guidelines zu „optimieren“… Wie dies in der Praxis geschehen soll, darüber schweigt der Bericht sich aus. – Unter dem Stichwort „Rahmenbedingungen optimieren“ wird auch die Wirtschaft angesprochen; im Vordergrund stehen dabei „freiwillige Selbstverpflichtungen für gesunde Nahrungsmittelzusammensetzung“. In einem Nachsatz wird dazu ausgeführt: „Als besonders wirksam haben sich gesetzliche Regulierungen erwiesen wie Preisgestaltung, Erhältlichkeit, Werbung und Besteuerung gesundheitsgefährdender Produkte und Dienstleistungen wie Alkohol, Zigaretten, aber auch Glücksspiel“. (Von den Lebensmitteln ist hier nicht mehr die Rede..!)

Trotzdem ist es nachdrücklich zu begrüssen, dass nun eine strategische Grundlage vom Bundesrat verabschiedet wurde, auf der in Zukunft weitere Aktivitäten aufbauen können und die eine Kontinuität der Präventionsarbeit für die kommenden Jahre gewährleisten. Es braucht nun das volle Engagement und die Hartnäckigkeit aller beteiligten Kreise, um sich unablässig in diesem kommenden Prozess einzubringen! Wir bleiben dran.