23/5  Fett-Konfusion

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 18:44

In England tobt eine Auseinandersetzung unter Experten. Das National Obesity Forum – eine Organisation von Fachleuten – hat Empfehlungen erlassen, in welchen unter anderem darauf hingewiesen wird, dass „Fett“ nicht der alleinige Bösewicht in der Ernährung sei, dass „low-fat“- und Light-Produkte keine gesunde Alternative seien, dass es vielmehr gelte, einen übermässigen Konsum von Kohlehydraten und vor allem von Zucker zu vermeiden.

Gegen diese Ausführungen laufen nun die britischen Public-Health-Institutionen Sturm mit dem Vorwurf, es sei „verantwortungslos, einen erhöhten Fett-Konsum zu empfehlen“. Dabei geht es – nach Lektüre der Vorschläge des Obesity Forums – nicht darum, „mehr“ Fett zu verzehren, sondern darum, sich zwar ausgewogen, massvoll, aber mit den originalen, naturbelassenen Lebensmitteln zu ernähren.

Die Empfehlungen des Obesity Forums enthalten eine Reihe von z. T. provokativen Forderungen, über die es sich lohnt, nachzudenken:

  • der Verzehr von Fett allein macht nicht dick
  • gesättigte Fettsäuren verursachen keine Herz-Erkrankungen und une eine „vollfette“ Ernährung schadet der Gesundheit nicht
  • verarbeitete Lebensmittel mit dem Label „low fat“, „light“, „ohne Cholesterol“ etc. sollten vermieden werden
  • stärkehaltige und raffinierte Kohlehydrate sollten eingeschränkt werden, um Diabetes Typ 2 vorzubeugen
  • am besten für die Gesundheit wäre der Verzicht auf Zucker
  • industriell hergestelltes Pflanzen-Öl sollte vermieden werden
  • man sollte aufhören, Kalorien zu zählen
  • eine schlechte Ernährung kann nicht mit Bewegung wettgemacht werden
  • häufige Zwischenmahlzeiten („Snacken“) machen dick
  • die Grundsätze einer evidenzbasierten gesunden Ernährung sollten in die Ausbildung aller Fachleute im Gesundheitsbereich integriert sein

Was ist von diesen Empfehlungen zu halten? Sind sie im Widerspruch zu der offiziell geltenden Lehrmeinung über eine gesunde Ernährung? Die Diskussion ist im Gang.