7/10  Hungern ist gesund

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:07

So lautet die provokative Verkürzung eines Forschungs-Befundes aus Peking. Verringerung der Kalorien-Zufuhr bewirkt, dass sich das Risiko verkleinert, ein Aneurisma der Bauch-Aorta zu erleiden. Auch wirke es sich positiv aus bei Arterienverkalkung. Eine – vorübergehende – Restriktion der Kalorien-Aufnahme simuliere quasi die Zeiten der Hungersnot, mit denen die Menschen früher im Laufe der Evolution leben lernen mussten.

Allerdings: der Bericht der chinesischen Forscher beruht auf Experimenten mit Mäusen. Der Analogie-Schluss zu Adipositas-PatientInnen wird erst mal theoretisch gezogen, denn er steht in einem deutlichen Widerspruch zu der gängigen Auffassung, wonach künstlicher Nahrungs-Mangel in Form von Radikal-Diäten tunlichst zu vermeiden sei, um nicht in die Jojo-Falle zu tappen, die unweigerlich auf die schiefe Adipositas-Spirale führt.

Aber dann stellt sich uns doch die Frage, wieso es denn in so vielen Religionen traditionelle Fasten-Rituale gibt und gab, wenn nicht aus ursprünglich gesundheitsförderlicher Absicht? Begleiteter temporärer Nahrungsverzicht – er muss ja nicht radikal sein – ist schon heute für Viele ein akzeptiertes Programm zur Verbesserung des Wohlbefindens. Nicht nur für Mäuse.