3/1  Wie essen?

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:59

Noch hat das Jahr kaum begonnen. Und schon prasseln die guten Vorschläge auf all die armen Wichtinnen und Wichte ein, die sich vorgenommen haben, in den kommenden Monaten etwas bewusster auf ihre Ernährung zu achten. Wir werden mit Tipps und Empfehlungen geradezu überschwemmt, wie wir die Festtagspfunde wieder loswerden könnten.

Da liest sich ein Bericht in der Basler Online-Zeitung TagesWoche geradezu tröstlich: es geht um die These, dass „allzu gesund“ auch ungesund sein könnte, wie alles, was im Übermass betrieben wird, sich zum Gegenteil verkehren kann. Und dass das krampfhafte Bemühen um „korrekte“, sprich richtige, also gesunde Ernährung leicht in einen krankhaften Zwang umschlagen kann, in die sogenannte Orthorexie, eine Essstörung, an der offenbar – so eine Erhebung der Universität Zürich – bereits 28 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer leiden sollen.

Der Test, der zu diesem Ergebnis geführt hat, kann im TagesWoche-Artikel gemacht werden. Ich empfehle, ihn nicht allzu streng zu interpretieren. Manche der Fragen sind etwas verwirrlich und wirken zwiespältig, sie lassen einigen Spielraum offen für Interpretationen. Was soll z.B. „schlecht“ daran sein, wenn jemand seine Mahlzeiten für eine ganze Woche vorausplant? Das kommt doch weitgehend auf die jeweilige Lebenssituation an.

Wie auch immer: wir dürfen uns im neuen Jahr auf keinen Fall die Freude am Genuss verderben lassen. Wie immer wir uns entscheiden, die eine oder andere Ernährungsform zu wählen, die mit unseren Vorlieben und unserem Alltag kompatibel ist, es gibt gewisse Prinzipien, die wir einhalten können, ohne deswegen in ein zwanghaftes Verhalten zu verfallen, das auch unsere Psyche belastet. „Iss dich frei!“ wäre ein gutes Motto, allerdings mit dem Zusatz: „…mit Mass.“