6/1  Cola vor Gericht

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:20

Das dürfte ein spektakulärer Gerichtsfall werden. In einer 40-seitigen Klageschrift werden die Hersteller von CocaCola und der amerikanische Getränke-Dachverband ABA vor den Richter gezerrt. Die Klagepunkte fassen all das zusammen, was man dem Getränke-Multi in den letzten Jahren immer wieder vorgeworfen hat: Irreführung der Öffentlichkeit durch falsche Werbe-Botschaften, Verbreitung von unwahren Behauptungen über den Zusammenhang zwischen dem Konsum von Süssgetränken und Adipositas/Diabetes 2, Finanzierung von Studien mit dem Zweck, diesen Zusammenhang zu widerlegen, und anderes mehr.

Die Anschuldigungen werden erhoben von einer NGO-Allianz von Organisationen, die sich der Wahrung der Interessen im Bereich öffentliche Gesundheit (Public Health) verschrieben haben. Grundlage sind die Gesetze in Kalifornien betr. unlauteren Wettbewerb und irreführende Werbung. Belangt werden insbesondere auch Verantwortliche der angeklagten Organisationen für offenbar bewusste Falschaussagen in dieser Sache. Zudem sollen etwa ErnährungsberaterInnen bestochen worden sein, damit sie CocaCola als „gesundes Getränk“ empfehlen (zitiert wird eine entsprechende Aussage, wonach eine Dose Cola ein „wertvoller Snack“ sei, so gut wie eine „Packung Mandeln“…)

Warten wir ab, wie sich dieser Prozess – wenn es denn dazu kommt – entwickelt und ob er einen Einfluss hat auf die künftige Marketingstrategie der Brause-Branche, für die der Cola-Konzeern jetzt stellvertretend vor dem Kadi steht.