13/1  Fleisch vom Baum

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:33

Ich habe schon mehrmals darüber geschrieben. Ich hatte einen Bekannten, der grauste sich vor dem Gedanken, dass das Fleisch auf seinem Teller von einem Tier stammen könnte, das man töten musste. So ass er aus Prinzip kein Fleisch, das danach aussah. Und ebenso prinzipiell stellte er sich vor – und war felsenfest davon überzeugt -, dass die Cervelats auf Cervelat-Bäumen wuchsen.

An ihn musste ich unwillkürlich denken, als ich heute die Meldung las, dass es für Vegetarier ein neues Trend-Produkt gebe: die Jackfrucht, die in unreifem Zustand eine leicht faserige Konsistenz habe und in der Küche zu verwenden sei wie Poulet-Fleisch. In den USA sei dieses Frucht-Fleisch voll im Trend.

Eine kulinarische Option also nicht nur für für die überzeugten Pflanzenfresser, sondern wohl ebenso sehr auch für all jene, die ihren Fleischkonsum aus ökologischen und gesundheitlichen Überlegungen reduzieren möchten. Nun ist aber die Jackfrucht ein echter Exot, im hiesigen Handel kaum in „unreifem“ Zustand frisch zu erwerben. Es gibt verarbeitete, getrocknete Jackfrucht-Angebote, die aber meist der ausgereiften Frucht gelten, die sich zu Desserts verarbeiten lässt. Die Beschaffung von unreifen Früchten als Fleischersatz erweist sich im Moment offenbar noch als schwierig, am aussichtsreichsten sei es in Asia-Shops, wo es zwar keine „frischen“ Früchte, aber doch Konserven davon zu erwerben gebe. – Mal ein Experiment wagen?