15/5  Es wirkt offenbar

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:14

Neues von der Front der Zuckersteuer. Eine Studie über die Auswirkungen der Süssgetränke-Steuer, die in der amerikanischen Stadt Berkeley eingeführt wurde, besagt, dass der Verkauf von gezuckerten Limonaden seitdem um 9,6 Prozent zurückgegangen ist, während in der gleichen Zeit der Absatz von Mineralwasser um ganze 15,6 Prozent zugenommen hat.

Die verantwortliche Behörde reagiert begeistert und lobt das Ergebnis als grossen Fortschritt im Interesse der Gesundheit der Bevölkerung. Man erhofft sich davon eine Signalwirkung für andere Kommunen und Länder. Zudem spült die Steuer zusätzliche Finanzmittel in die Kassen der Stadt, die nun gezielt für Gesundheitsprojekte verwendet werden können.

Angesichts dieser Euphorie der Steuer-Befürworter sei es nicht verwunderlich, dass die Süssgetränke-Hersteller vehement dagegen halten, schreibt die Ernährungswissenschaftlerin Marion Nestlé in ihrem Blog. Diese hätten ausgerechnet, dass der Rückgang der Getränke-Verkäufe gerade mal einen Verzicht von 6,4 Kalorien pro Tag und pro Kopf der Bevölkerung ausmache. Überdies sei Berkeley gar nicht repräsentativ für den Konsum von Süssgetränken, denn andernorts, etwa in Philadelphia, hätte eine vergleichbare Steuer zu Arbeitslosigkeit und familiärem Elend geführt…

Die Auseinandersetzungen zum Thema sind in vollem Gang. Man wird wohl noch mehrmals darauf zurück kommen.