17/10  Tarif-Reform-Horror

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:26

Ein starkes Wort, zugegeben. Die Gesundheitskosten  sind zu hoch, das sagen alle und spüren es am eigenen Geldbeutel, wenn die Kassentarife wieder steigen. Der Gesundheitsminister will Remedur schaffen. Das wäre an sich gut. Er verordnet eine Anpassung der Tarife. Das kann man nachvollziehen. Aber dann kommt das, was bei solchen Budget-Prozessen immer wieder unweigerlich eintreten muss: man wäre zwar dafür, nicht aber, wenn es einen selber trifft!

Gemach. Es gibt gute Gründe, gewisse Vorgaben radikal zu hinterfragen. In unserem Fall geht es um die Sprechstundendauer in der Arztpraxis. Die soll auf eine generelle Zeiteinheit reduziert werden. Die vorgeschlagene Länge v0n maximal 20 Minuten ist aber definitiv zu kurz, um komplexe Analysen vorzunehmen, wie sie zum Beispiel im Zusammenhang mit den notwendigen Abklärungen rund um eine bariatrische Operation zwingend vorgeschrieben sind. Entweder muss dann getrickst werden, oder der Arzt kann sich sein Honorar ans Bein streichen.

Welche „Experten“ dem Monsieur Berset diese Empfehlung unterbreitet haben, weiss ich nicht. Ich weiss jedoch, dass eine solche undifferenzierte Beschränkung der Beratungszeit ein ganz übler Schildbürgerstreichstreich ist. Dumm nur, dass sie auf Anfang 2018 in Kraft treten soll.

Höchste Zeit, auf die Barrikaden zu steigen, indem man zum Beispiel eine Petition unterzeichnet, die sich gegen „mehr Bürokratie statt Behandlung“ wendet! Ihr wisst, was ihr zu tun habt. Wir bleibedn dran.