20/2  No-Plastic!

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 14:27

Das Bewusstsein gewinnt langsam an Boden. Kunststoff-Produkte, gefertigt aus Erdöl, werden zu einer existenzbedrohenden Gefahr für unseren Planeten. Sie verschmutzen die Weltmeere, sind biologisch kaum mehr abbaubar, lösen sich in immer kleinere Partikel auf, die sich im Fleisch der Fische ansammeln und so auch in die Nahrungskette des Menschen gelangen. Was sie dort anrichten, ist noch wenig erforscht. Das Risiko besteht, dass sie ähnlich wie die chemischen endokrinen Disruptoren wirken – das sind Substanzen, welche den Hormonhaushalt beeinträchtigen, mit dem sich unsere Körperfunktionen, auch Hunger und Sättigungsgefühl, selber regulieren.

Zwar sind wir in der Schweiz in der Chamipons League der Recykler, aber es wird immer noch viel zu viel Plastikmüll weggeworfen. Der Entscheid unserer Grossverteiler, auf den „Raschelsäcklein“ bei der Kasse eine symbolische Gebühr zu erheben, hat zwar zu massiven Säcklein-Einsparungen geführt, ist aber nur ein Tropfen im grossen Plastik-Meer. Und auch hierzulande nicht wird noch nicht alles Plastikmaterial – ausser den PET-Flaschen – zurückgenommen. Ich selber verzichte seit Anfang 2017 konsequent beim Einkauf auch auf die noch immer gratis abgegebenen Säcklein für Früchte und Gemüse: ich lege den Einkauf unverpackt auf die Waage und dann offen in den Korb, und scanne lediglich die Etikette ein… so muss ich allein bereits Tausende von Säcklein eingespart haben.

Und nun ist von einer Ladenkette in England zu lesen, die jeder Plastik-Verpackung rigoros den Kampf angesagt hat. Das Experiment ist nachahmenswert, über die wenigen Läden hinaus, in denen die Produkte „offen“ zum Verkauf angeboten werden. Es sind Schritte in die richtige Richtung. Bis zum Ziel einer Plastik-freien Welt ist es noch weit.