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Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:21

Eine Formel, die mir heute eingefahren ist. Eingeladen zu einer Tagung hatte das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV und präsentiert wurde der Aktionsplan zur Umsetzung der Schweizer Ernährungsstrategie 2017-2024.

Eingeleitet wurde die Veranstaltung durch eine Reihe von Kurzreferaten aus einzelnen der Anwender-Bereiche, die vertreten waren. Ein Thema, das sich wie ein roter Faden durch mehrere Vorträge zog, war die Frage nach der Wirkung von Massnahmen zur „Verbesserung“ von Lebensmitteln, die zuviel Salz, Fett und vor allem Zucker enthalten.

Hier setzen unsere Verantwortlichen – angesichts der aktuellen politischen Machtverhältnisse im Parlament – voll auf „Freiwilligkeit“ der Anbieter und werden dabei nicht müde, erste Erfolge bei der Reduktion etwa des Zuckergehalts in Frühstücksflocken und in (einzelnen) Joghurts zu verkünden.

Das hakte die Vertreterin der Konsumenten-Organisation aus der italienischen Schweiz ein und zeigte an einer simplen Rechnung die durchschlagende „Wirkung“ dieser freiwilligen Massnahme auf: Wenn jemand täglich ein Joghurt isst, und dabei konsequent jenes Produkt wählt, das den geringsten, vom Hersteller freiwillig reduzierten Zuckergehalt aufweist, so „erspart“ er sich dadurch in einer Woche EIN ganzes Stück Würfelzucker.

Die Zuckermenge, die er jedoch während dieser Woche mit allen anderen, flüssigen und festen Lebensmitteln zu sich nimmt, beträgt im Schnitt sage und schreibe 231 (ZWEIHUNDERT-EINUNDDREISSIG) Stück! Da bemisst sich der gesundheitliche Nutzen dann im Bruchteilen von Mikrometern… (Gut, kann man einwenden, wer auf seinen Zuckerkonsum achtet und diesen freiwillig einschränkt, wird vielleicht auch nicht auf die ganzen 231 Stück kommen…) Aber das Rechenbeispiel zeigt schonungslos: es gibt für uns alle noch viel zu tun im Rahmen der Umsetzung der Ernährungsstrategie.