10/10  Zum Welt-Adipositas-Tag

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:53

Am 11. Oktober wird er begangen. In den Sozialen Medien liest man heute vorzugsweise vom morgigen „Tag des Hundes“, da sind die Bilder und Filmchen eindeutig niedlicher.

Dieser Sachverhalt illustriert beispielhaft das Thema des diesjährigen Welt-Adipositas-Tags (WOD): es geht um die Diskriminierung der Adipositas-Betroffenen im Alltag und darum, dass diese „weltweit verbreitet“ ist. Eine aktuelle Studie weist nach, wie stark Adipositas/Obesity-Diskriminierung in Medien-Veröffentlichungen und Social-Media-Kommentaren – analysiert in 22 Ländern – noch immer ausgeprägt ist. Wer adipöse PatientInnen durch abschätzige Wertung stigmatisiert, fügt ihnen vielfältige Verletzungen zu und verkennt gleichzeitig die extrem komplexen und vielfältigen Ursachen, welche die Adipositas ausgelöst haben.

Fast alle Gesellschaften tendieren dazu, adipöse Personen unfair zu behandeln. Dies erschwert es ihnen oft, sich erfolgreich behandeln zu lassen. Deshalb appelliert die Welt-Adipositas-Föderation an alle Medien, zu überprüfen, wie sie mit der Thematik umgehen. Sie fordert die Verantwortlichen der Sozialen Medien auf, abwertende und verletzende Kommentare gegenüber Adipositas-Betroffenen zu unterdrücken. Den Medien kommt eine wichtige Rolle zu im Diskurs über und in der Darstellung von Krankheiten und deren öffentlicher Wahrnehmung.

Übergewichtige Menschen leiden dieser Studie zufolge mehr an Diskriminierung als andere Gruppen, die durch geschlechtliche Orientierung, ethnische Herkunft oder Geschlecht definiert sind. Dies betrifft alle Aspekte des täglichen Lebens, inklusive Kleidergeschäfte, Gesundheitspraxen und Sportangebote. Diskriminierung beeinträchtigt nicht nur die beruflichen Aufstiegs-Chancen, sondern kann die Betroffenen auch in die soziale Isolation führen.

Aus Anlass des WOD wurde eine neue Twitter-Plattform eröffnet: @endweightstigma oder der entsprechende Hashtag #endweightstigma. Auf diesen können Fälle von Diskriminierung dokumentiert werden. Tipps, wie mit diesen Anfeindungen umzugehen sei, finden sich auch auf der Website www.worldobesity.org

Beginnen wir morgen!