12/12  Zucker-Rechnung

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 14:28

Es läppert sich zusammen. Oder anders gesagt: auch Kleinvieh gibt Mist. Oder nochmals anders: Da en Rappe, deet en Rappe, git e schöni Zipfelchappe.

Was hat das jetzt mit Zucker zu tun? Grosse Schlagzeile heute auf dem Boulevard: Multis setzen uns auf Diät. Dazu die Information, dass Nestlé allein im letzten Jahr bei der Herstellung seiner Produkte insgesamt 111 Tonnen weniger Zucker verwendet hat. Durch die Entwicklung raffinierter Verfahren sei jedoch der Eindruck von „Süsse“ in den meisten Fabrikaten erhalten geblieben.

111 Tonnen Zucker – das ist eine imposante Zahl, die sich zusammensetzt aus sehr vielen kleinen und kleinsten Reduktionsmengen… aber was bedeutet das für den gesamten Ernährungs-Komplex? Wenn wir jetzt eine Umrechnung anstellen, dann führt das zu einem Resultat, über das es sich lohnt nachzudenken: 100 Gramm Zucker haben einen energetischen Nährwert von 400 Kilokalorien. Die 111 Tonnen Zucker entsprechen einer Masse Körperfett von 63 Tonnen! Auch das ist, für sich genommen, eine ansehnliche Zahl.

Aber wenn wir dieses Fett in Schachteln packen und auf Lastwagen verstauen, so füllen wir damit knapp zwei 40-Tönner, wie sie seit 2001 auf unseren Strassen zirkulieren dürfen… Und wenn wir diese 63 Tonnen Fett nun teilen durch die rund 150’000 Adipositas-Betroffenen in der Schweiz mit einem BMI über 35, so macht das auf jeden Dicken gerade mal 400 Gramm weniger Fett aus!

Damit sind wir wieder beim Kleinvieh. Natürlich ist ein knappes Pfund weniger Übergewicht besser als gar nichts… Aber die Dimension des „Verlusts“ zeigt uns drastisch, um wie viel grösser der Handlungsbedarf effektiv wäre, wenn es darum geht, unsere Gesundheit wirkungsvoll zu beeinflussen. Da reichen freiwillige Massnahmen der „Multis“, wie sie von der Politik hochgelobt werden, nie und nimmer. Die reichen höchstens für knackige Schlagzeilen.