20/12  Essen im Alter

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:24

Kafi-Möcken waren einmal. In unserer Jugend galt dies als die Standard-Mahlzeit betagter Menschen (die früher ja viel früher „alt“ waren als heute). Das hatte in meiner Wahrnehmung auch damit zu tun, dass das Brot früher meist härter war bzw. wurde, als es heute überhaupt je ist. Das besagt ja auch die Volksweisheit von damals: Kein Brot ist „hart“ – „kein Brot“ ist hart! – Nur wenn es im Milchkaffee eingeweicht war, konnte es von den zahnlosen Alten einigermassen gemümmelt werden. Heute haben die ältesten Greise Zähne wie Haifische.

Und trotzdem kann Ernährung im Alter zum Problem werden. Man geht nicht mehr aus dem Haus, muss sich Mahlzeiten kommen lassen (sofern man es vermag), bestellt dann immer wieder Dinge, die man früher mochte und die einfach zuzubereiten sind, aber die eine einseitige Versorgung mit Nährstoffen bedeuten können. Vielleicht lässt der Appetit nach, wird überlagert von Medikamenten gegen die verschiedenen Zipperlein, die sich immer deutlicher bemerkbar machen.

Wie wichtig eine ausgewogene, vielseitige und nährstoffreiche Ernährung auch im höheren Alter ist, soll nicht nur die Kochbrigade in den Altersresidenzen beschäftigen, sondern ist ein wichtiger Bestandteil der selbstverantworteten Lebensgestaltung. Wertvolle Informationen dazu liefert die aktuelle Ausgabe des Informations-Magazins der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE, „Tabula“. Schwerpunkt-Thema ist: „Ernährung im Alter – Autonomie erwünscht“.

Es lohnt sich, so kurz vor den Festtagen sich mit der Materie zu befassen, denn gerade in der kommenden Zeit besteht die Gefahr, dass der Trubel entweder zu kulinarischen Exzessen oder dann zum Rückzug in eine Isolation führt, die auch nahrungsmässig nicht optimal ist.