23/1  Hoffnungslos?

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:49

Eine Chance für Masochisten. Das ist mal ein neuer Ansatz, der offenbar echt ernst gemeint ist. Da gibt es ein Buch von zwei Autorinnen, das sich an Menschen wendet, die schon alles ausprobiert haben um abzunehmen – und nichts hat genützt.

Jetzt bleiben nur noch die hammerharten Schock-Therapien, wie sie offenbar bei der Befreiung von Süchten erfolgreich angewendet werden. Die Methode ist an sich simpel und tut weh: wenn man von einer Fressattacke befallen wird (und denen ist der Adipositas-Betroffene ja oft schutz- und willenlos ausgeliefert) muss man sich selber gezielt einen heftigen Schmerz zufügen. Das kann auf verschiedene Wege erfolgen. Genannt werden in dem Bericht, um den es hier geht, fünf Beispiele, die eigentlich noch harmlos anmuten, wie etwa: heisses Kerzenwachs auf die Haut tropfen lassen, sich mit Gummiringen selber zwicken, verhasste Musik laut hören, extrem scharfe Gewürze in den Mund nehmen, sich mit allen erdenklichen Mitteln einem Kälteschock aussetzen…

Dadurch wird die Aufmerksamkeit vom dickmachenden Essen abgelenkt und man vermeidet eine unbedachte Kalorien-Aufnahme. Für echt Schmerzerprobte eröffnen sich hier noch weit kühnere Perspektiven: sich einen Nagel in die Stirne schlagen, auf Glasscherben tanzen, sich mit der Hakenpeitsche geisseln, die Hand in kochendes Wasser halten, auf die glühende Herdplatte stehen… der abartigen Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und solange nicht das ganze Heimwesen in Brand gesteckt oder andere Familienmitglieder in Mitleidenschaft gezogen werden, ist es ja wohl Privatsache, woher wir die Unterstützung beim Gewichtsverlust beziehen…

Also fasst Hoffnung, ihr verzweifelten Abnehmer, und ertragt die Schmerzen wie seinerzeit die Indianer.