26/8  Negativ!

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:47

Jetzt weiss ich es also. Schon zweimal hatten mich für kurze Zeit Anflüge von Corona-Symptomen heimgesucht. Das erste Mal im März, als Infektionstests noch Mangelware waren und nur im Ausnahmefall und unter strengsten Sicherheitsbedingungen durchgeführt wurden. Ich lag damals vier Tage im Bett mit Schüttelfrost, Muskel- und Gliederschmerzen, Schluckweh… aber ohne Fieber. Das zweite Mal erwischte es mich vorletzte Woche mit plötzlichen Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit, diesmal nur für zwei Tage. Aber ich stellte mir doch die Frage, ob ich da irgendwie von einer Ansteckung gestreift worden sei, denn man hört und liest ja auch, dass es Fälle gibt, in denen eine Infektion still und heimlich, ohne die ausgeprägten Symptome verläuft.

So benutzte ich denn gestern die Gelegenheit, mich im Spitalzentrum Triemli testen zu lassen. Zwei Container standen auf dem Parkplatz, davor zwei weisse Zelte und vor dem ersten eine Schlange von rund zehn Personen, die alle darauf warteten, getestet zu werden. Alle trugen Masken. Wer eine aus Stoff hatte, dem wurde diskret eine hellblaue Wegwerfmaske in die Hand gedrückt. Dann ging es ans Warten. Nach einer guten Stunde hiess es, ein Anmeldeformular auszufüllen. Dieses wurde auf ein Computer-Blatt übertragen, dann wurde weiter gewartet.

Nach einer halben Stunde ging es ratz-fatz zur Sache: Wattestäbchen tief in die Nasenhöhle (autsch!), dann nochmals weit in den Rachen zur Zungenwurzel (würg!) – und fertig. Ob ich akute Symptome hätte, fragte die Ärztin im Schutzanzug. Da ich verneinte, meinte sie fast vorwurfsvoll: dann müssen Sie den Test selber bezahlen!

Innerhalb von 48 Stunden sollte die Information über das Ergebnis kommen, schwarz auf weiss, per Mail. 26 Stunden später dann der Bescheid: Negativ getestet.

Was heisst das nun in der Praxis? Ich bin zwar – momentan – nicht ansteckend, muss aber dennoch als Angehöriger einer multiplen Risiskogruppe nach wie vor auf der Hut sein und darf mich keinem Risiko aussetzen, im Interesse meiner Umwelt, meiner Familie und vor allem meiner Enkelschar… Es kann mich also immer noch jederzeit „erwischen“, mit all den möglichen Folgen, egal, ob von Besserwissern bestritten oder nicht. Und ab morgen muss ich mich ernsthaft mit der Frage befassen, ob ich mir nicht doch eine elegante, individuelle Stoffmaske zulegen sollte.