4/1  Ein Übergang

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:00

Zwangsläufig innehalten: Rückblick und Ausblick. Die Betriebsferien, kombiniert mit der privaten Kontakt-Restriktion, haben zu einem Zustand des gepflegten Verfaulens geführt. Vom Bett ins Bad, vom Bad in die Küche, von der Küche zurück ins Bett, wo Lektüre wartet oder der Fernseher läuft: das ist die schlimmstmögliche Karikatur eines unstrukturierten Rentnerdaseins, zu dem du verurteilt bist durch landesweit verhängtes Dekret. Und daneben stellt Essen und Snacken die einzige effektive Abwechslung dar…

Für Viele war es ein hartes Jahr, mit existenzieller Bedrohung in einem Ausmass, das man sich vor Jahresfrist noch nicht hätte vorstellen können, trotz aller Hilfsprogramme, bei denen wohl die Bedürftigsten leer ausgegangen sind. Wenn ich auf dem Weg zum Büro die langen Schlangen derer gesehen habe, die für einen Sack Gratis-Lebensmittel angestanden sind, habe ich mich weit weg in einem Schwellenland gewähnt. Und nur ein paar Schlauen ist es gelungen, als der Krise Kapital zu schlagen.

Auf dem Bett liegend hast du die Zukunft reflektiert: da sind zwangsläufig neue Wellen der Pandemie angesagt, heftiger und tödlicher als die vorangegangenen, mit mutierten Erregern, einer gefährlicher als der andere… Gleichzeitig kramen die Historiker in der Seuchen-Geschichte und erklären uns, dass in früheren Zeiten jeweils fast die Hälfte der damaligen Weltbevölkerung von Pest und Cholera dahingerafft worden seien… was ist da schon das mickrige knappe Prozent, das heute zur Diskussion steht?!

Wir haben Respekt vor der Gefahr und halten die Vorschriften ein, bleiben im Zweifelsfall zuhause, schränken unsere Kontakte ein: wir wollen 2021 überleben, auch oder gerade weil es mit der Impferei bis heute noch nicht so richtig klappen will und keiner weiss, was die nächste Zukunft bringen wird.