3/6  Süsses hilft

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:31

Als vor einiger Zeit in den Lifestyle-Heftchen über eine Diät berichtet wurde, bei der man zum Frühstück einige Nutella-Brote essen durfte, haben wir gelächelt und den Kopf geschüttelt über so viel Unvernunft und Irrglauben.

Und nun haben israelisache Forscher – laut NZZ am Sonntag – herausgefunden, dass die Sättigung am Morgen weit nachhaltiger ist, wenn man das Frühstück mit einem Dessert beschliesst. In einem vergleichenden Test wurden zwei Gruppen von Übergewichtigen einer strengen Diät von 1600 Kalorien pro Tag (für Männer, Frauen mussten sich mit 1400 begnügen) unterworfen. Die eine Gruppe erhielt jeweils zusätzlich zum Frühstück eine Süssigkeit von höchstens 600 Kalorien. Nach 16 Wochen hatten alle Teilnehmer, egal in welcher Gruppe sie waren, im Durchschnitt 14,5 Kilo abgenommen. Die Dessert-Gruppe hatte jedoch vier Monate später nochmals 6 Kilo verloren, während die Dessert-lose Vergleichsgruppe in der gleichen Zeit fast wieder auf ihrem Ausgangsgewicht angelangt war.

Die Forscher an der Unversität Tel Aviv schlossen daraus, dass die morgendliche Süssigkeit eine nachhaltig positive Wirkung auf den Stoffwechsel haben müsse, was sich u.a. darin äusserte, dass diese Probanden während des Versuchs einen deutlich tieferen Spiegel des Hungerhormons Ghrelin aufwiesen.

Dieses Hormon hat es ohnehin in sich. In einer Studie am Max-Planck Institut in München liess man Studenten eine Mahlzeit überspringen und zeigte ihnen statt dessen Bilder von kalorienreichen Speisen wie Pizza und Kuchen… mit dem Effekt, dass der Ghrelin-Spiegel anstieg und eine Heisshunger-Attacke auslöste.

Und ich hatte mir eben vorgenommen, versuchsweise wieder mal auf gesüsste Fruchtjogurts zum Frühstück zu verzichten…