24/6  China nimmt zu

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:47

Dass sich die Anzahl der adipösen Chinesen innerhalb von 5 Jahren verfünffacht haben soll, ist kaum zu glauben: waren es 2005 noch 18 Millionen der erwachsenen Bevölkerung, so errechnete man 2010 schon 100 Millionen! Begründet wird dies vor allem damit, dass es den Menschen in den Städten heute besser geht und dass eines der vordergründigsten Anzeichen für Wohlstand darin besteht, viel zu essen.

Am meisten Betroffen sind die Kinder, die von Gesetzes wegen als Einzelkinder gehalten werden müssen: viele Eltern zeige ihre Liebe durch Überfütterung. – Ebenso breiten sich westliche Unarten aus, mit dem Essen Wettbewerbe zu veranstalten. Bei einem Hot-Dog-Wett(fr)essen in Schanghai verdrückte der Sieger in zehn Minuten ganze 16 Stück, der Zweitplatzierte brachte es gerade mal auf deren 13… Und die Veranstalter freuen sich über einen enormen Zulauf: für nächstes Jahr planen sie schon Wettkämpfe mit anderem Junkfood.

Verschwenderischer Umgang mit Nahrungsmitteln wird als Zeichen westlicher Lebenskultur angesehen und gilt als erstrebenswert. Die gesundheitlichen Folgen sind zwar absehbar, aber noch nicht im Bewusstsein der Bevölkerung angekommen.


Ein Kommentar zu “China nimmt zu”

  1. take five sagt:

    Die leider sehr oft dicken „kleinen Kaiser“ sind schon lange eine Tatsache, dies aber auch vor allem in den Städten. Die chinesische Bevölkerung ist ja grösstenteils immer noch sehr arm. Solche Zeitungs- oder was auch immer Meldungen sollte man mit Vorsicht geniessen.
    Solche Wett“fr“essen habe ich in der Schweiz von vor knapp fünfzig Jahren erlebt; damals war es Patisserie, aber nicht weniger ekeleregend.
    In China bedeutet es schlichtweg Höflichkeit, dass man zuviel Essen auf den Tisch stellt und die Gäste vor allem nicht alles aufessen. Das ist keine westliche Erfindung sondern soll zeigen, dass man Gäste gut betreut.

Comments are closed.