10/2  Schlafes Fluch

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:24

Von Napoleon sagt man, dass er mit extrem wenig Schlaf ausgekommen sei. Allerdings ist nichts zu hören darüber, dass er auffällig dick gewesen wäre. Denn dass ein Zusammenhang besteht zwischen kurzen Schlaf-Zeiten und übermässigem Körpergewicht, das ist durch zahlreiche Studien und Untersuchungen glaubhaft belegt. Und kürzlich las man in der hiesigen Presse, dass auch in der Schweiz die Schlafstörungen massiv zugenommen haben und mehr als die Hälfte der Bevölkerung an solchen leide.

Die Schlaf-Dauer hat einen doppelten Einfluss auf unseren Hunger: kurzer Schlaf erhöht die Produktion des körpereigenen Hunger-Hormons Ghrelin und reduziert gleichzeitig die Produktion des Sättigungs-Hormons Leptin. Dadurch sind dauerhafte Kurz-Schläfer im Wachzustand immer hungrig und verspüren, wenn sie essen, keine ausreichende Sättigung.

Dies ist einer der verschiedenen Gründe, weshalb in unserer mit Reizen pausenlos überfluteten Kultur die Anzahl der übergewichtigen Personen nach wie vor steigt: nicht nur sind Nahrungsmittel überall und im Überfluss vorhanden – wer wenig schläft, wird zum zwanghaften Dauer-Konsumenten.

Fast schon romantisch muten da die wohlgemeinten Empfehlungen an, wie gegen Schlaflosigkeit vorzugehen sei: das Schlafzimmer soll dunkel, kühl und ruhig sein; sich nur zum Schlafen ins Bett legen; Gedanken, die einem im Bett durch den Kopf gehen, notieren, das beruhigt; eine Stunde vor dem Schlafengehen nicht mehr vor dem PC sitzen; Entpannungsübungen machen, meditieren; regelmässig trainieren; zwei Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr essen; eine gute Matratze kaufen…

Wer mehr als drei der oben genannten Punkte nicht regelmässig einhalten kann, bekommt offenbar ein Gewichtsproblem. Es ist nicht leicht. Gibt es noch andere, wirksame Tipps?


Ein Kommentar zu “Schlafes Fluch”

  1. Astrid sagt:

    Grad entdeckt .http://www.ethlife.ethz.ch/archive_articles/120210_hif1_fettleibigkeit_per/index: meine Zusammenfassung: Wenn Zellen nicht genügend Sauerstoff als Energielieferant erhalten (im Fettgewebe zB) schalten sie auf Glykolyse (das ohne Sauerstoff auskommt) um. «Der Hif1-Signalweg hilft Zellen, mit Sauerstoffnot umzugehen», Hif1 fördert aber auch die Bildung neuer Blutgefässe, die in neues Gewebe einwachsen, um dieses mit Sauerstoff zu versorgen. Nun kommt das was uns interessiert: Hif1 senkt die Produktion eines Enzyms namens Sirt2 (http://en.wikipedia.org/wiki/SIRT2), das selbst wiederum Gene reguliert, die in der Fettverbrennung eine zentrale Rolle spielen. Wenn also Hif1 in den Test-Mäusen ausgeschaltet ist, wird das Enzym Sirt2 hochaktiv und kurbelt die Fettverbrennung an. Weil Hif1 das Enzym nicht ganz abschaltet, könnte die Fettverbrennung in Fettleibigen angestossen werden, indem Sirt2 chemisch aktiviert wird. (Originalartikel beiliegend) Sicher hilft es, sich diesen guten Kerl immer wieder vor Augen zu halten… halte also vor dem inneren auge fest:: Hif1 (bad guy) –> Sirt2 (good girl).

Comments are closed.