1/4  Zweifelhaft

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:36

Vor einiger Zeit habe ich an dieser Stelle ein Gewichtsreduktions-Programm beschrieben, auf das ich per Zufall gestossen bin, das ich vorher nicht gekannt hatte, obwohl es als „Promi-Diät“ schon länger in den einschlägigen Gazetten war: die Dukan-Diät.

Aus Neugierde hatte ich den Plan ausprobiert und siehe da: die Empfehlungen passten nicht schlecht zu meinen geschmacklichen Präferenzen, es fiel mir relativ leicht, mich an die Anweisungen zu halten und ich nahm in vernünftiger Zeit rund 12 Kilo ab. Die konnte ich auch – wie bei allen Umstellungen – eine Zeitlang halten, dann meldeten sich wieder alte Verhaltensmuster zurück und ich begab mich erneut auf einen Wellenritt: ein paar Wochen das Essen geniessen (wobei Menge und Auswahl schon auch beachtet werden), dabei einige Kilos zunehmen… um dann wieder eine konsequentere Phase einzulegen, in der sich diese Kilos erneut verflüchtigen.

Nun lese ich in einem Bericht allerdings, dass Dr. Dukan in seinem Heimatland bös in die Fachkritik gekommen ist. Einerseits wegen umstrittenen und diskriminierenden Äusserungen in seinem Brief an den (künftigen, neuen) Präsidenten Frankreichs, anderseits aber auch, weil namhafte Mediziner das Ernährungskonzept ihres Kollegen als unausgewogen, ja sogar als gesundheitsgefährdend einstufen.

Dies ist natürlich alles eine Frage der konsequenten Umsetzung. Aber auch der individuellen Prädisposition. Da jeder Fall von Adipositas einen sehr persönlichen Hintergrund hat, gibt es Leute, bei denen „funktioniert“ es – bei anderen eben nicht. Gesundheitliche Vorbehalte sind ernst zu nehmen, da ist Vorsicht angezeigt. Kommerzieller Erfolg allein kann noch kein Grund sein für Kollegenschelte. Es gilt auch hier die alte Weisheit: vor Übertreibung wird gewarnt. Vielleicht ist es ganz gut, dass der innere Schweinehund dafür sorgt, dass wir uns nicht allzu strikt an die Regeln halten.