5/2 Wasser marsch!
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 23:43 |
Eine der weltweit unumstrittensten Massnahmen zum Gewichtsverlust ist die Empfehlung, keine gesüssten Getränke als Durstlöscher zu trinken. Eine der international am weitesten verbreiteten und erfolgreichsten Massnahmen gegen Übergewicht bei Kindern ist das Verbot von Getränkeautomaten mit Zuckerlimonade in Schulen. Und in Frankreich wurde eine Steuer auf Süssgegtränken eingeführt.
Deshalb hat sich die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz letztes Jahr entschlossen, eine Kampagne zu lancieren, um den Konsum von Wasser zu propagieren. Dabei – soviel war von Anfang an klar – sollte es nicht „gegen“ die Limonadehersteller gehen, sondern „für“ das reine Wasser, sei es nun aus der Mineralquelle oder sei es „Hahnenburger“. Ein Bericht aufgrund der vorliegenden wissenschaftlichen Studien zum Thema wurde erstellt und letzten Herbst im Internet als Download publiziert.
Und heute kommt der SonntagsBlick mit einem ganzseitigen Bericht und der Skandalmeldung, dass diese Wasser-Studie wieder vom Internet entfernt worden sei, nachdem CVP-Präsident Darbellay im Bundeshaus reklamiert und Druck gemacht habe. Als Präsident der IG Mineralwasser ist ihm wohl die Empfehlung, Wasser von Hahnen zu trinken, nicht genehm gewesen.
Der Bericht ist absolut sachlich gehalten, informativ und lesenswert. Ich sage das nicht, weil ich in der Redaktionskommission mitgewirkt habe. Aber weil ich weiss, wie er zustande gekommen ist, kann ich das beurteilen. Dass jetzt nach einem halben Jahr einzelne Aussagen kritisiert werden, ist legitim, dort wo wirtschaftliche Interessen tangiert sind. Dass sich Freund Beda über die Empfehlung mokiert, man solle ausreichend Wasser trinken, ist auch nicht neu. Die ganze Attacke auf das Wasser-Papier ist für mich ein durchsichtiges Manöver zur Stimmungsmache gegen das Präventionsgesetz. Dass dabei noch eine fatale Wallis-Connection zwischen Darbellay und dem BAG-Direktor Strupler gespielt haben könnte, ist leider im helvetischen Polittheater nicht auszuschliessen.
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