14/8  Diätenwahnsinn

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:49

Dass es die verrücktesten Diäten gibt und dass wir in der Vorbereitung unserer Adipositas-Karriere die eine oder andere davon selber ausprobiert haben, mit anfänglichem Erfolg vielleicht, dann aber mit umso heftigerem Jojo-Kickback… das ist uns nur zu gut vertraut.

Dass es aber kaum eine Diät gegeben hat und noch geben wird, die man sich mit entseprechend blühender Fantasie ausdenken könnte, das ist mir klar geworden, als ich die Website everydiet gesehen habe: Da gibt es etwa 500 Diäten (ich habe sie nicht genau gezählt), wie z.B. die Akne-Diät, die Brustkrebs-Diät, die Kurven-Diät, die Eier-Diät, die Israelische-Armee-Diät, die Neandertaler-Diät, die Schokolade-Diät, die Ultimative Tee-Diät oder die Zen-Anti-Diät… um nur einige zu nennen, neben all den bekannten und verbreiteten Ernährungsformeln.

Jede dieser Essenslehren ist im Detail beschrieben, mit Speiseplan und Wirkungsweise… eine wahre Fundgrube und ein Panoptikum der Lebensmittelvielfalt… Und wenn Sie morgen nicht mehr wissen, was sie kochen sollen: Für einen kleinen Versuch von begrenzter Dauer sollte es allemal reichen!




13/8  Marktplatz

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:46

Da bin ich zufällig im Internet auf eine Website getossen mit dem Namen tutti.ch. – Das hat mich an den guten alten Gottlieb Duttweiler erinnert, auch wenn sich der damals mit weichem D geschrieben hat. Aber wie sich herausstellt, ist das ein virtueller Marktplatz, auf dem jedermann gratis etwas inserieren, also anbieten kann, sei es einen Gegenstand, der zum Verkauf steht, oder eine Dienstleistung.

Auf der Suche nach einem Blog-Thema frage ich mich, wie sich denn nun in einem slchen Forum die Nachfrage nach Mitteln und Methoden zum Abnehmen abbildet. Das müssgte doch, meine ich, ein erheblicher Markt sein. Ich geben den Begriff Abnehmen ein… aber nichts tut sich, kein einziger Treffer. Erst als ich in der Katgegorie Gesundheit/Pflege für den Kanton Zürich zu stöbern beginne, stellen sich 178 Angebote ein. Ein grosser Teil davon sind Artikel, die man uns tagtäglich in den verschiedenen TV-Online-Shops als Schnäppchen aufschwatzt…

Lediglich zwei Titel beziehen sich konkret auf mein Thema der Gewichtsreduktion: da wird ein Gerät angeboten, das mit Ultraschall das Körperfett zum Verschwinden bringen soll.  Wer sowas glaubt, der lebt auf eigenes Risiko. Und unter einer zweiten Ziffer bietet eine Frau individuelle Abnehm-Beratung an, das ist knapp und wirkt zumindest seriös, obwohl keine Preisangabe dabei tseht. – Also, denke ich, hat unser Problem-Thema die elektronischen Kleinmärkte noch nicht so richtig erobert. Und das ist wahrscheinlich ganz gut so.




12/8  Verkehrte Welt

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 18:37

An was allem Übergewicht nicht schuld sein soll: Eine aktuelle Studie aus USA (Cincinnati) hat gezeigt, dass übergewichtige Mädchen heute viel früher in die Pubertät kommen, d.h. bereits mit 7 Jahren so aussehen wir früher die 15-Jährigen… Das sei insofern fatal, als sie zwar körperlich „reif“ seien, aber emotional und geistig mit dieser Entwicklung nicht Schritt halten können. Demzufolge sei die Anfälligkieit für Depressionen entsprechend hoch.

Auf der andern Seite stellen Forscher fest, dass adipöse junge Männer deutlich weniger Spermien produzieren als ihre normalgewichtigen Altersgenossen… (auch wenn es sich noch nicht um eine dramatische Reduktion der Spermiendichte handelt). – Die „Auswirkungen“ von zuviel Körperfett sind also gewissermassen geschlechterspezifisch gegenläufig… wäre die freie Wildbahn der Evolution noch, was sie einmal war, müsste uns das auf verworrene Gedanken bringen: Dicke Mädchen sind frühreif und haben demzufolge auch früher Geschlechtsverkehr… dicke Jungs sind weniger zeugungsfähig… – Aber was sagt das schon aus? Ist es denn ein Naturgesetz, dass fette Loverboys nur dickliche Girls abkriegen, die ihnen geistig noch nicht gewachsen sind? – Eine abstruse Vorstellung, da es sich doch nicht um eine historische Frage der Menschheit handelt, sondern um einen brandneuen Befund zu unserer Gegenwart.




11/8  Über den Wolken

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 18:22

Kürzlich habe ich gelesen, dass die Lufthansa ihre Sitze nach Durchschnitts-Normen fertigen lasse, wie sie auf 90 Prozent der Bevölkerung zutreffen: für Männer, die zwischen 162 und 184 cm gross sind, und Frauen mit einer Grösse zwischen 151 und 172. Die elektrisch verstellbaren Sitze in der ersten und der Business-Klasse sind für eine Grösse von 1,95 und ein Gewicht von 130 Kilo ausgelegt. Dicke Menschen haben es also immer noch eng beim Fliegen.

Nun wird es nach einem Reuters-Bericht aber auch eng für das Personal. die türkische Fluggesellschaft hat 28 übergewichtige Flight-Attendants vor die Alternative gestellt, in einem halben Jahr abzunehmen oder umplatziert bzw. entlassen zu werden. Den Angestellten, davon 13 Frauen, wurde ein unbezahlter Urlaub verordnet, bis sie abgenommen haben. Sie seien alle schon früher verwarnt worden, wie ein Sprecher sagte.

Wer als regelmässiger Flugpassagier realisiert, wie eng der Durchgang zwischen den Sitzreihen in den meisten Flugzeugen geworden ist und wie wenig Platz es in den winzigen Kombüsen gibt, der versteht das Anliegen der Betreiber, dass sich das Personal auf seinen Gängen über den Wolken wenigstens reibungsfrei kreuzen kann. Aber ein schales Gefühl der Diskriminierung bleibt dennoch zurück.




10/8  Eine Bieridee

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:07

Freund Rolf, der dem goldenen Gerstensaft herzlich zugetan ist und der gelegentlich darunter leidet, dass ihm sein Arzt – der auch meiner ist – bloss ein einziges Glas pro Tag bewilligt hat, könnte nun eigentlich aufatmen und davon ausgehen, dass die Welt wieder in Ordnung ist.

Um den Bierkonsum anzukurbeln läuft in England derzeit eine grosse Werbekampagne unter dem Motto The Campaign For Real Ale (Camra). Dabei wird u.a. argumentiert, wissenschaftliche Studien hätten bewiesen, dass Bier – entgegen landläufigen Vorurteilen – bei weitem nicht das Getränk sei, das dick mache, denn es enthalte ja weniger Alkohol als andere alkoholische Getränke. Es sei daher zum Beispiel sinnvoll, von Wein auf Bier umzusteigen, da letzteres einen geringeren Alkohol-Gehalt habe, ergo auch weniger Kalorien. Kurz: Bier sei gut zum Abnehmen.

Eine dieser Aussagen stimmt zwar: Der Energie-Brennwert steckt vor allem im Alkohol und davon hat es im Bier weniger als im Wein oder im Schnaps. – ABER: Dafür wird vom Bier in aller Regel eine weit grössere Menge geschlürft und geschluckt als unter normalen Umständen vom Wein. Wie gross wäre doch der Trinkerfrust, wenn man künftig dazu angehalten würde, vom Bier nur noch die gleiche Menge zu sich zu nehmen wie bisher vom Wein!? Da wäre es für immer aus mit der Durstlöscherei und der zischenden Erfrischung, dem runden Gurgeln durch die Kehlen und dem befreienden Rülpser danach…

Nein, Friends, bei aller Wertschätzung der britischen Biere, das ist – kalorienmässig – sogar eine richtige Schnapsidee!




9/8  Popeye als Vorbild

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:59

Das habe ich nicht gewusst: Als die Comic-Figur Popeye der Seemann 1933 erstmals auf der Filmleinwand auftauchte, schlug bei den Kids die Spinat-Bombe ein. Der Konsum des bis dato verhassten Grünzeugs soll so sprunghaft angestiegen sein, dass man dem schlagfesten Matrosen in Crystal City, Texas, wo das Gemüse gezogen wurde, ein Denkmal errichtete. Seither gilt er allgemein als Erretter der US-Spinat-Industrie in den 30er-Jahren.

Nun hat man ihn und seine propagandistische Wirkung wieder reaktiviert. In einem Versuch mit 26 Kindern im Alter zwischen 4 und 5 Jahren hat man in Bangkok festgestellt, dass diese nach dem Betrachten von Popeye-Filmen und nach der Beschäftigung mit einschlägigen Spielen, dank denen allerlei Wissenswertes über Gemüse und Obst vermittelt wurde, deutlich mehr vegetarische Kost zu sich nahmen als vorher.

Einige der Kinder hatten vor dem Versuch nie oder höchstens einmal pro Woche Früchte oder Gemüse verzehrt. Dabei stellte sich heraus (wen wunderts), dass neben dem Comic-Held Popeye ganz allgemein die Vorbildfunktion von Erwachsenen oder von Idol-Figuren eine entscheidende Rolle für das Essverhalten der Kinder spielt.

Der besorgte Hausmann (dessen eigene Kinder schon längst erwachsen sind) fragt sich nun allerdings, ob sich die Vorbild-Rolle des Trickfilm-Matrosen nur auf das hemmungslose Verschlingen von Büchsenspinat bezieht (den das Kerlchen ja mit brachialer Gewalt aus den ungeöffneten Dosen quetscht und sich ohne zu kauen einverleibt), oder ob allenfalls auch die hammermässige Schlagkraft seiner spinatgestählten Muskelpakete (Asterix und der gallische Zaubertrank lassen grüssen), etwas mit der zunehmenden Gewaltbereitschaft der heranwachsenden Jugend zu tun haben könnte… Aber nein, sagen die Experten, im Gegenteil, die bildlich erlebten Gewalttätigkeiten führen nicht zu Nachahmung, sondern bewirken Katharsis und emotionalen Spannungsabbau, wie die Itchy und Scratchy-Filme bei den Simpsons, die sogar von der sanftmütigen Lisa geliebt werden!




8/8  Die Autorin liest

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:26

Heute will ich diesen Platz wieder einmal in eigener Sache, also für die Schweizerische Adipositas-Stiftung SAPS nutzen. Es geht um eine Voranzeige. Eine Autorinnen-Lesung, zu der wir anlässlich einer Benefiz-Veranstaltung einladen.

Das Datum ist der 11. September 2010, ein Samstagnachmittag. Das Buch, aus dem seine Autorin vorliest, heisst Wenn jede Diät versagt – wie ich 70 Kilo abgenommen habe. Aratemis Gounaki, bekannt als Vocal Coach und Jurymitglied der SF-Sendung MusicStar, hat dank einer Magenband-Operation ihr Gewicht halbiert. In ihrem sehr persönlichen Bericht beschreibt sie zunächst ihren Kampf mit dem zunehmenden Körpergewicht, dann die Entschlussfassung, sich einer Operation zu unterziehen und die sorgfältige Vorbereitung darauf.

Der zweite Teil handelt vom Leben nach der Operation, vom täglichen Kleinkrieg um die richtige Ernährung, ausreichende körperliche Aktivität und die stetigen Versuchungen, dem inneren Schweinehund nachzugeben. Der Erfolg innerhalb von drei Jahren ist bewundernswert. Mit eiserner Disziplin hat Artemis ihre selbst gesetzten Ziele erreicht, nicht zuletzt auch dank der Unterstützung, die sie in ihrem privatren Umfeld gefunden hat.

Am 11. September liest sie nicht nur aus ihrem Buch vor, sie stellt sich auch den Fragen aus dem Publikum. Im Rahmenprogramm zu Lesung werden Informationen ausgetauscht und verschiedene attraktive Beratungsangebote gemacht. Ich würde mich freuen, die eine oder den anderen aus dem Kreise der eBalance-ler begrüssen zu können!




7/8  Was ein Kilo kostet

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:59

Die Gesundheit muss einem etwas Wert sein. Denn sie ist ein teures Gut. In früheren Jahren war ich auch schon mal in Abnehm-Kliniken und liess mir meine Kilos mit aufwändigen Kuren, Trainings und speziellen Diäten wegpflegen. Die Bilanz bei Abschluss der Prozedur, aufgerechnet nach verlorenem Gewicht und ausgegebenem Geld, ergab mit schöner Regelmässigkeit und unabhängig vom Ort des Geschehens jeweils die ansehnliche Gleichung: 1 Kilo = CHF 1’000!

Billiger wird es, wenn man seinem extremen Übergewicht mit dem Skalpell zu Leibe rückt. Da kann man zum Preis von 20’000 Franken gut und gerne 50 Kilo schaffen, wenn es gut geht. Es gibt teurere und es gibt günstigere Prpogramme zur Gewichtsreduktion. Interessant ist, dass das bezahlte Geld für manche Patienten eine Art Garantie dafür ist, dass die das Programm bis am Schluss zu Ende führen – weil sie ja schon bezahlt haben. – Übernimmt die Krankenkasse die Kosten, kann es geschehen, dass das persönliche Engagement nachlässt. Am günstigsten wäre ein vernünftig angepasster und ausgewogener Lebensstil mit ausreichend Bewegung…

Eine Studie, die von einer Kasse in England durchgeführt wurde, hat gezeigt, dass Frauen ein bestimmtes Abnehm-Programm (mit einer besonderen Ernährungsumstellung und mehr Bewegung) im Mittel gerade 19 Tage durchhalten. Dann brechen sie es wieder ab und fallen in den alten Trott zurück. Natürlich gibt es Ausnahmen, die länger dran bleibden. Auch beim eBalance-Programm, das eines der preiswertesten überhaupt ist, gibt es AussteigerInnen, das ist normal, denn ein Konzept, an das man sich längere Zeit halten kann, das man erfolgreich in seinen Alltag integriert, muss mit den individuellen Bedürfnissen und Gewohnheiten „übereinstimmen“.

Im Rahmen der gleichen Studie wurde berechnet, dass die Durchschnitts-Engländerin im Laufe ihres Lebens für Schlankheits-Bemühungen iunsgesamt 40’000 britische Pfund ausgibt, as sind sage und schreiben 66’000 Schweizer Franken. Zum traditionellen Wechselkurs von einem Tausender pro Kilo kann man für all dies Geld recht happig ab- und wieder zunehmen!




6/8  Braucht es Dicken-Parkplätze?

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 14:44

Eine simple Frage erhitzte unlängst in einem amerikanischen Blog die Gemüter: Ist es richtig oder falsch, dass bei US-Einkaufszentren (z.B. Wal-Mart) oder in Vergnügungs-Parks stark adipöse Kunden die Behinderten-Parkplätze und auch die Elektro-Rollis benützen dürfen, mit einem offiziell ausgestellten Behinderten-Ausweis?

In 150 zum Teil geharnischten Kommentaren wurden kübelweise Wut und Hass über die fetten Zeitgenossen ausgegossen, denen man vorwarf, zuerst haltlos und egoistisch sich mit dickmachendem Essen vollzustopfen, um dann auf Kosten von ehrlichen Kriegsversehrten und anderen redlichen Invaliden deren Parkplätze zu okkupieren. Dabei hätten es doch gerade die Dicken nötig, sich mehr zu bewegen. Denen müsste man doch eigentlich überhaupt verbieten, mit dem Auto zum Einkaufen zu fahren. Die sollten zuerst abspecken, ehe sie der Allgemeinheit zur Last fallen!

Versuche, mit rationalen Argumenten einen anderen, differenzierteren Standpunkt zu vertreten, werden mit Häme niedergeschrieben: Die Dicken hätten es alleine und selber in der Hand, ihr vermeintliches Schicksal abzuwenden, wenn sie denn nur wirklich wollten. Alles andere seien billige Ausreden.

Die Lektüre der langen Liste der Kommentare macht traurig und nachdenklich zugleich. Ich selber habe mich auch schon gefragt, wieviel Unverfrorenheit es eigentlich braucht, um ohne entsprechende Vignette am Auto auf einem Behinderten-Platz zu parkieren. Die Kriterien für eine Autorisierung sind mir hierzulande nicht bekannt. Ich denke, es hat zu tun mit einem IV-Bezug und einer amtlich anerkannten Gehbehinderung, zumindest für RollstuhlfahrerInnen (das signalisiert ja auch das Logo, das am Boden aufgemalt ist).

Die Frage bleibt, ob starkes Übergewicht, das jede Fortbewegung zu einer schmerzhaften Tortur macht, einer Behinderung gleichzusetzen sei. – In einem US-Diskussionsforum wurde zu dieser Fragestellung eine elektronische Abstimmung eingerichtet. Die Umfrage, an der auch Übergewichtige teilnahmen, zeigte ein klares Resultat: 85 Prozent lehnten eine solche Lösung ab, nur 15 Prozent hatten ihr zugestimmt. Es ist nach wie vor so, dass Adipositas noch nicht den Krankheitswert hat, der ihr zustehen müsste.




5/8  Fettgeschichten

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:15

Der beleibte Schauspieler Rainer Hunold sinniert im ersten Kapitel seines Buches ich bin nun mal dick – ein Wohlfühlbuch unter anderem über die Begriffe dick und dünn nach und kommt zum (zunächst verblüffenden) Schluss, dass im allgemeinen Sprachgebrauch mit Worten wie „dick“ und „fett“ in der Regel durchaus positive, lustvolle und wichtige Inhalte verbunden werden, während die Ausdrücke „dünn“, „schmal“, „mager“ eindeutig emotional negativ besetzt sind.

Eine zusätzliche, neue Dimension kommt nun ins Gespräch, nachdem ein Forscherteam in Colorado „neue“ Fett-Zellen entdeckt hat. Dabei geht es um besondere Zellen, die aus Stammzellen des Knochenmarks kommen und sich über die Blutbahnen im Körper verteilen können. Diese Zellen sammeln weitere Fett-Anlagerungen um sich und entwicklen sich zu den Adipositas-Polstern. Sie haben überdies die Eigenschaft, dass sie für die Gesundheit schädliche, entzündliche Prozesse auslösen können.

Da diese Zellen sich in weiblichen und männlichen Körpern unterschiedlich entwickeln, liegt darin möglicherweise eine der Begründungen, weshalb verschiedene Ausprägungen des Körperfettes für einzelne Krankheiten von unterschiedlicher Bedeutung sind. Es spielt also weniger eine Rolle, „wo“ sich das Fett ablagert, als um welche „Art“ von Fett es sich handelt. Dies wiederum würde erklären, weshalb es adipöse Menschen gibt, die zwar während Jahren stark übergewichtig sind, und dennoch nicht automatisch alle möglichen Komorbiditäten entwickeln.

Diese neuen Erkenntnisse könnten – so hoffen die Wissenschafter – dazu beitragen, frühzeitig die verschiedenen gesundheitlichen Risiken von Fettleibigkeit zu realisieren und sie gezielt zu bekämpfen – sofern nötig. Dies könnte auch dazu beitragen, dass Betroffene mit einzelnen Ausprägungen von Übergewicht etwas entspannter und gelassener umgehen würden… was unter anderem auch das Anliegen des Buches von Dr. Sommerfeld alias Rainer Hunold ist.