13/9  Gaga-Diät

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:43

Wenn die Jugend Vorbilder braucht, dann hat sie wieder eines: ein negatives. Die allseits beliebte Hitparadenstürmerin Lady Gaga soll, sagt ihr früherer Tour-Manager, 2009 nicht weniger als 6 mal im Spital gewesen sein, weil sie als Folge von ungesunden und extremen Diäten krank geworden sei.

In Interviews hat sie eingestanden, dass sie jeweils richtige Fressattacken auf Süsses habe, dann wiederum wochenlang gar nichts esse, um 10 Kilo abzunehmen, damit sie wieder in ihre speziellen und schrillen Bühnen-Outfits passte…

Wenn es also noch eines Beweises bedurft hätte, dass extreme Diäten und Essgewohnheiten ungesund sind und man gerade in jungen Jahren die Finger davon lassen sollte, so ist er jetzt durch ein Idol der besonderen Güteklasse erbracht, es sei denn, das „Vorbild“ bewirke gerade das Gegenteil und die Kids sagen sich, was die Gaga kann, das können wir noch lange. – Manchmal, sagt die Lady, fühle sie sich am Morgen so unsicher und ängstlich wie eine x-beliebige 24-Jährige. Dann sitze sie da, auf dem Bettrand, und habe keinerlei Bock, überhaupt aufzustehen… aber dann sage sie sich, hey, du bist verdammt nochmal Lady Gaga, du stehst jetzt auf und machst deinen Job!




12/9  Ohne Xenia

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:37

Das ist ein harter Schlag, nicht nur für die Fans. Dank den lieben Boulevard- und People-Medien vergeht ja kaum ein Tag, an dem wir nicht mit mehr oder weniger appetitlichen Bildern über jede Regung unserer verschiedenen Missen, Vizemissen, Ex-Vizemissen, Anwärterinnen, Ex-Anwärterinnen und Ex-Ersatz-Vize-Kandidatinnen auf dem Laufenden gehalten werden. Und wenn sich mal wirklich gar nichts tut, dann taucht bestimmt eine der verflossenen Missen in einem TV-Spot auf und wirbt für etwas zwischen Dusch-WC und Halbfettkäse.

Und nun lesen wir heute in den einschlägigen Diensten, dass der heimliche Superstar aller Ex-Vize-Hilfs-Missen, die unvergleichliche Xenia Tchoumitscheva, uns verlassen will. Sie, die durch ihre dauernde Bildpräsenz wie kaum eine andere das Idealvorbild für junge Mädchen geprägt hat, reist für unbestimmte Zeit nach New York, um sich zur Schauspielerin ausbilden zu lassen. Sie wird uns fehlen. Die Lücken, die sie in den illustrierten Gazetten hinterlässt, wird nicht so bald zu schliessen sein. Ein Idol kommt uns abhanden. Und bis sie von Steven Spielberg entdeckt wird und als verkleidetes Alien per Leinwand und 3D-Video wieder zu uns zurückkommt, können wir alt und grau sein. Musste man uns das antun?




11/9  Der Anlass

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:33

Wir hatten ihr entgegen gefiebert, unserer jährlichen Informationsveranstaltung. Hochkarätige Fachleute waren aufgeboten, ein reichhaltiges Programm zusammengestellt, leckere Verpflegung – und doch gesund – war aufgebaut, genug Kaffee und Wasser, Früchte, und hilfreiche Angebote an den Info-Ständen…

Über tausend Einladungen waren verschickt worden, elektronisch und auf Papier, Inserate geschaltet, ein Radio-Gespräch, Plakate aufgehängt und Flyer in die Briefkästen verteilt… was man eben so macht, wenn man ein geneigtes Publikum anlocken will. Schliesslich hatten sich immerhin über 60 Leute angemeldet und wer weiss, vielleicht gab es noch Laufkundschaft, die spontan hereinschneite.

Es kamen dann etwas mehr als die Hälfte der Angemeldeten, wahrscheinlich weil es so schönes Wetter war. Eine der letzten Gelegenheiten, den Spätsommer zu geniessen. Nicht, dass dies der Qualität des Dargebotenen Abbruch getan hätte! Alles lief perfekt ab und die Begeisterung der Teilnehmenden war gross. Aber als Veranstalter stellt man sich dann doch die Frage: Lohnt sich der ganze Aufwand? Braucht es das wirklich? Stehen hier Kosten und Ertrag noch in einem vernünftigen Verhältnis?

Als wir seinerzeit die jährliche Generalversammlung unseres Trägervereins mangels Beteiligung einstellten, geschah dies gegen den Willen eines harten Kerns verschworener Vereinsmeier… wir mussten in den neuen Satzungen feierlich versprechen, mindestens einmal im Jahr einen öffentlichen Informations-Anlass durchzuführen. Dieses Versprechen haben wir gehalten. Die Vereinsmeier haben uns im Stich gelassen, kaum einer ist aufgetaucht.

Sollen wir nächstes Jahr wieder einen Anlass vorsehen? Und auf schlechtes Wetter hoffen? Nach getaner Tat hält der Schweizer Rat. Noch ist es zu früh für eine abschliedssende Meinungsbildung.




10/9  Schlank = krank?

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 14:52

Das musste wahrscheinlich einmal kommen, damit wir uns nicht in falscher Sicherheit wiegen. Über Jahre hat man uns eingetrichtert, dass zuviel Körpergewicht für unsere Gesundheit schädlich sei, unser Sterblichkeitsrisiko in die Höhe treibe und unsere Lebenserwartung verkürze… Und jetzt kommt eine Forschergruppe unter der Leitung von Frau Professor Duk-Hee Lee aus Süd-Korea und hat herausgefunden, dass es ebenso riskant ist, wenn wir unser Gewicht reduzieren.

Wie das? – In den Fettzellen würden gewisse Schadstoffe gebunden, die sich im Laufe der Zeit dort angesammelt haben. Bei der Gewichtsreduktion wird das Fett – mit seinem Energie-Brennwert – abgebaut, und die Schadstoffe werden dabei freigesetzt und ins Blut abgegeben. Über die Blutbahn können sie zu lebenswichtigen Organen gelangen und diese allenfalls schädigen oder in Mitleidenschaft ziehen…

Noch, sagt Frau Lee, wisse man zu wenig Genaues, um abschätzen zu können, welche der Gefahren nun grösser sei: das Risiko, das durch das Fettgewebe selber und das Übergewicht verursacht wird, oder das Risiko, das entsteht, wenn beim Fett-Abbau die schädlichen Stoffe in den Blutkreislauf geraten. Welche der beiden Gefahren letztlich für den Menschen die grössere Bedrohung darstelle, das müsste noch gründlicher erforscht werden.

Wir aber sind ein wenig verwirrt. Am Ende sind die Erkenntnisse der Lee-Gruppe noch Wasser auf die Mühlen der Fettabsauger und Liposkulpteure, denn wenn die Fettzellen radikal entfernt werden, gehen die schädlichen Stoffe mit.




9/9  affendick

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:47

Und dann war heute diese kleine Geschichte in der Abendgratiszeitung, von einer 13-jährigen Affendame die 100 Kilo wog, mithin doppelt so viel, wie sie natürlicherweise wiegen sollte, weil sie in der Familie, bei der sie lebte, verwöhnt und mit Süssigkeiten vollgestopft worden war.

Als adipöser Affe war sie in eine Spezialtierklinik eingeliefert worden, wo man sie einerseits auf eine konsequente Fruchtdiät setzte und anderseits zu einem regelmässigen Fitnessprogramm zwingt. Nun nimmt sie offenbar ab, bis man sie – normalgewichtig geworden – wieder auswildern kann.

Das ist der Unterschied zwischen Mensch und Tier.




8/9  Rüebli fürs Büebli

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:48

Da war doch mal so eine Geschichte mit der Migros (oder gab es auch noch andere Anbieter?). In den Regalen lagen abgepackte kleine Rübchen, genannt Baby Carrots, die man als Fingerfood ohne weitere Bearbeitung essen konnte, sie waren schon gewaschen, geschält und in handliche Portionen geschnitten. Also eigentlich eine ideale Alternative zu fettigen, salzigen Snacks, praktisch für ins Znünipäckli oder zum Ausflugslunch…

Dann kamen die Konsumentenschützer und fanden heraus, dass Schweizer Rüben zur Be- und Verarbeitung durch halb Europa gekarrt werden mussten, damit sie in Holland in diese handliche Form gebracht und verpackt werden konnten… Das sei, so lautete die Argumentation, weil eine entsprechende Maschine in der Schweiz nicht verfügbar sei und es sich für die geringe Menge, die hierzulande verkauft werde, nicht lohnen würde, eine solche anzuschaffen. Inzwischen ist es still geworden um das Produkt, ich habe es bei meinen samstäglichen Einkaufstouren schon lange nicht mehr bewusst in den Regalen wahrgenommen.

Nun allerdings tauchen die kleinen Rübchen wieder auf in einer Internet-Kampagne, die vor allem die Jungen ansprechen soll. Mit interaktiven Videogames, schmissigen Slogans und einem musikalischen Ohrwurm wird Stimmung gemacht für den ultimativen, extremsten, absoluten Snack… – Ein interessantes Unterfangen, das sich aktueller Kommunikationsmittel bedient. Ob und wie wirkungsvoll es bei der Zielgruppe ankommt, muss sich weisen.




7/9  Günstig & gesund

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 11:52

In der Diskussion um die weltweiten Kampagnen zur Eindämmung von Übergewicht und Adipositas spielt ein Thema immer wieder eine zentrale Rolle: die Kosten der Lebensmittel. Es ist statistisch erhärtet, dass Übergewicht ein Unterschicht-Problem ist, dass Menschen, die an der Armutsgrenze leben, sich vielfach die „gesunden“ Nahrungsmittel gar nicht leisten können und dass „ungesunde“ Kalorien in Form von Fett und Zucker viel billiger sind als ausgewogene Kost mit Früchten und Gemüsen. In vielen Ländern wird darüber gestritten, ob es Aufgabe des Staates ist, hier per Gesetz oder Verordnung lenkend einzugreifen, gesundheitsförderliche Speisen zu subventionieren und auf den problematischen Nahrungselementen eine Steuer zu erheben. Bis jetzt allerdings ohne nennenswerten Erfolg, von einzelnen Ausnahmen abgesehen.

Jetzt tut sich bei uns etwas in dieser Richtung: das Hilfswerk CARITAS hat – zusammen mit Gesundheitsförderung Schweiz – eine Aktion lanciert unter dem Motto Caritas-Markt – gesund! In den verschiedenen Caritas-Märkten werden frische Lebensmittel zu günstigen Preisen angeboten, zusammen mit Informationen und Tipps für eine ausgewogene Ernährung und für vermehrte Bewegung. Dieses Angebot ist nicht jedermann zugänglich, es müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein.

Zudem werden in verschiedenen Märkten auch Spezial-Aktionen angeboten, die an besonderen Tagen über gesundheitsbewusstes Kochen orientieren. Das ganze Projekt wird wissenschaftlich begleitet und auch ausgewertet. Es stellt einen wichtigen Beitrag zur Adipositas-Prävention dar.




6/9  Extrem anonym

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:40

Anonym ist eigentlich namenlos. Am bekanntesten sind die Anonymen Alkoholiker, eine weltweite Selbsthilfe-Organisation, die Menschen mit einem Alkoholproblem eine Heimat und einen geschützten Ort bieten, wo sie sich unerkannt austauschen können, von den Erfahrungen anderer lernen oder in der Gemeinschaft Geborgenheit erleben.

Ein Pendant dazu gibt es auch für Menschen, die ein Essproblem haben, sei es Über- oder Untergewicht. Die Organisation nennt sich Overeaters Anonymous (OA) und sie könnte für Menschen mit ausgeprägtem Esszwang hilfreich sein. Seit längerer Zeit versuche ich, mit dieser Organisation in Kontakt zu treten, da ich in der Linkliste der Schweizerischen Adipositas-Stiftung SAPS eine entsprechende Verbindung aufnehmen möchte und damit ich die Gruppierung auch in unserem Magazin vorstellen kann.

Interessanterweise wurden meine bisherigen schriftlichen Vorstösse jedoch entweder nicht beantwortet oder auf eine lange Bank geschoben, so dass ich den Eindruck erhielt, die Leute wollten ihre Anonymität auf jeden Fall absolut bewahren… – Heute bin ich beim Surfen auf zwei Informationen gestossen, die in dieser Hinsicht weiter führen. Da gibt es zum einen eine Filmdokumentation von 45 Minuten, in welcher Betroffene aus Deutschland und Österreich über ihre Erfahrungen mit den OA berichten, sowie eine Website mit konkreten Hinweisen auf regelmässige Treffen auch in der Schweiz (in Basel, Bern und Zürich, sowie in Genf und in Renens). Dadurch ist die Bewegung etwas greifbarer geworden. Vielleicht lässt sich auf diesem Wege doch noch ein Kontakt herstellen.




5/9  Eigenleben

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:15

Gewusst hat man es schon länger, aber nun liegen neue wissenschaftliche Beweise vor. Die Fettzellen sind nicht einfach ein stiller Energievorrat im Körper, sie führen vielmehr ein organisches Eigenleben, wie eine Forschergruppe um Dr. med. Anja Rosenow von der Universität Maastricht mitteilt.

Das Fettgewebe – so sagt die Studie – sei in Wirklichkeit ein eigenständiges, aktives Organ, das chermische Signale in Form von Hormonen an andere Körper-Regionen schickt und auf diese Weise verschiedene Krankheiten begünstigen kann wie Herzinfarkt oder Krebs.. Unter anderem wurden gegen 20 neue Hormone und andere Substanzen entdeckt, die von den Fettzellen ausgeschieden werden, so wie zahlreiche weitere Botenstoffe.

Lange glaubte man, die Fettzellen wären einfach träge Energie-Depots. Unter den Hormonen, die vom Körperfett produziert werden, finden sich auch Leptin, das den Appetit kontrolliert, und Adiponectin, das den Blutzuckerspiegel und die Insulin-Sensitivität steuert. Aber die Forscher stehen erst am Anfang einer Entdeckungsreise. Möglicherweise können neuere und weiter Erkenntnisse auch dazu führen, dass passende Medikamente entwickelt werden.

Es wäre demnach also nicht nur der reine Wille, der unser Essverhalten zu beeinflussen vermag, sondern wir sind – einmal dick geworden – einem permanenten innerzellulären, gewissermassen schlechten Einfluss ausgesetzt. Pech gehabt.




4/9  Der ewige Burger

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:13

Ab und zu taucht in den Gazetten die Meldung auf von einem Hamburger, der einmal gekauft und dann im Kühlschrank oder wo immer vergessen wurde. Und als man ihn nach längerer Zeit wieder fand, hatte er sich auf wundersame Weise erhalten, war vielleicht etwas ausgetrocknet, aber wirkte völlig frisch, als wäre er ein aus Plastik gefertigtes künstliches Lebensmittel. Man hielt das für so etwas wie eine urbane Legende, wie die berühmte Geschichte von der Spinne in der Yucca-Palme.

Aber nun kommt die gleiche Story als Video auf YouTube daher und wir können mit eigenen Augen sehen, wie das Schnelle Essen ahasvergleich dem Zahn der Zeit und dem Zerfall trotzt. Ja, wir hören sogar von einem Burger-Museum, in dem sich seit bald 20 Jahren die Beweisstücke stapeln, unübersehbar von Verfall verschont… und sehen mit staunenden Augen eine nicht enden wollende Liste von (bewilligten)Lebensmittelzusätzen, die in dem Produkt enthalten seien… Über 2 Millionen mal wurde das Video bereits angeschaut.

Lebensmittelforscher haben eine simplere Erklärung: Es sei der hohe Fettgehalt (mehr als 50%) und das viele Salz, welche dem Brötchen und der Fleischeinlage ihre Unsterblichkeit verleihen würden. Darüber, wie die Dinger allenfalls noch schmecken, ist nichts zu vernehmen.